Max Verstappen ist die Überraschung der Saison in der Formel-3-Europameisterschaft. Für viele ist der Sohn von Ex-F1-Pilot Jos Verstappen ein heißer Kandidat für ein Formel-1-Cockpit, und zwar schon ab dem kommenden Jahr. Damit würde er im Alter von 17 Jahren zum jüngsten F1-Fahrer der Geschichte. Mit seiner Aufnahme in den Red-Bull-Nachwuchskader hat Verstappen zuletzt einen weiteren Schritt in diese Richtung gemacht.

"Das Alter spielt keine Rolle", sagt Jam Lammers, ein weiterer ehemaliger F1-Fahrer aus den Niederlanden im De Telegraaf. "Ein Aufstieg aus der Formel 3 in die Formel 1 ist nicht unmöglich." Immerhin sei Verstappen Junior ein Talent besten Formats. "Persönlich finde ich, dass 17 sehr jung ist, aber einige reifen früher als andere. Ich war in diesem Alter keinesfalls bereit für die Formel 1."

Sollte Verstappen sich im Red Bull Junior Team beweisen und den Weg in die Königsklasse weiter beschreiten, würde er dort mit höchster Wahrscheinlichkeit auf Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost treffen. "Die Arbeit mit einem jungen Fahrer ist natürlich wesentlich intensiver, als wenn ein Pilot schon längere Zeit in der Formel 1 gewesen ist", erklärte Tost im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Es beginnt mit Gesprächen über die Tagesplanung, das Training, die Ernährung, den Umgang mit Jetlag bei Überseerennen. "Wenn ein neuer Fahrer ins Team kommt, treffe ich mich öfter mit ihm", so Tost. "Im Zuge dieser Gespräche gebe ich Erfahrungswerte weiter und hoffe, dass der Fahrer diese optimal umsetzen kann."

In Tosts Augen muss ein junger Fahrer 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr an die Formel 1 denken. "Es darf nichts anderes geben. Er muss eine hundertprozentige Leidenschaft dafür mitbringen", betont er. Dann dürfe er sich auch Fehler erlauben. "Wenn ein Fahrer nie abseits der Strecke ist, fährt er auch nicht am Limit", so Tost. "Wie soll ein junger Fahrer das Limit herausfinden, wenn du ihm verbietest, dass er abfliegt?" Bis dahin liegt allerdings noch ein steiniger Weg vor dem jungen Verstappen.

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