Es war das Teamduell auf das alle mit Spannung gewartet haben - Kimi Räikkönen vs. Fernando Alonso. Doch ein lahmer Ferrari-Bolide verhinderte einen wirklichen Kampf der beiden. "Der Ferrari ist kein einfaches Auto. Es ist schwierig zu fahren und aus Fahrersicht ist es auch schwierig damit zu arbeiten", erklärte Alan McNish. Nichtsdestotrotz habe Alonso einen deutlich besseren Job in der Saisonhälfte abgeliefert als Räikkönen.

"Das ist nicht der Kimi von vor zwei Jahren", stellte McNish klar. "Dass er in Ungarn in Q1 ausgeknockt wurde, passt zu seiner bisherigen Saison. Kimi tut sich schwer mit dem Auto und kriegt seinen Job nicht richtig hin - im Gegensatz zu Fernando." Auch Räikkönen-Kumpel Sebastian Vettel tat sich in der ersten Saisonhälfte mit dem RB10 deutlich schwerer als Teamkollege Daniel Ricciardo.

"Seb war es gewohnt zu gewinnen. Er kannte nichts anderes. Er hatte stets ein Auto, das zu ihm gepasst hat. Das ist jetzt nicht mehr der Fall", so McNish gegenüber BBC. Trotzdem schreibt der 44-Jährige Vettel nicht ab. "Er hat nichts von seinem Talent verloren. In den letzten Rennen waren Anzeichen zu erkennen, dass er langsam zu alter Stärke zurückfindet. Es wird spannend zu sehen sein wie er sich die restliche Saison schlägt."

Kvyat holte in der ersten Saisonhälfte sechs WM-Punkte, Foto: Sutton
Kvyat holte in der ersten Saisonhälfte sechs WM-Punkte, Foto: Sutton

Die größte Überraschung stellte für McNish allerdings Daniil Kvyat dar. Der 20-jährige Russe zeigte in den ersten Saisonrennen, dass er verdient in der Formel 1 ist. "Sein Qualifying-Speed, seine Konstanz und die geringe Fehlerquote haben dazu geführt, dass die Leute von ihm Notiz genommen haben. Daniil hat definitiv eine große Zukunft vor sich", meinte McNish.

Dessen ist sich auch Toro Rosso-Teamchef Franz Tost bewusst. "Daniil hat das Auto in Silverstone zwei Mal aus sehr brenzligen Situationen sensationell gut abgefangen. Andere sind mit einem ähnlich querstehenden Auto ordentlich abgeflogen. Das spricht für sein Talent und seine Klasse. Damit hat er bei vielen Leuten Eindruck gemacht", erklärte der Österreicher gegenüber Motorsport-Magazin.com.