Das Ungarn-Wochenende sorgt noch immer für Diskussionsstoff. Doch nicht nur das Rennen selbst sorgt noch für Schlagzeilen, auch das Qualifying. Ein abgebrannter Mercedes, ein früh ausgeschiedener Ferrari. Für Mika Häkkinen ist vor allem das Frühzeitige Ausscheiden seines Landsmanns Kimi Räikkönen noch immer unverständlich.

"So etwas dürfte bei einem Rennstall auf dem Niveau von Ferrari nicht passieren", schreibt der Finne in seiner Kolumne bei Hermes. Nachdem das Qualifying nach einer Rot-Phase im Q1 wieder aufgenommen wurde, entschied sich Ferrari dazu, beide Fahrer nicht noch einmal auf die Strecke zu schicken, um Reifen zu sparen.

Doch fast alle anderen Piloten gingen noch einmal auf die Strecke und zogen die weichen Reifen auf. Am Ende schied Räikkönen als 17. aus, weil Jules Bianchi im Marussia schneller fuhr. Räikkönen selbst wollte noch einmal auf die Strecke gehen, Ferrari entschied aber, das Risiko einzugehen. "Haben sie schon an die vier Wochen Urlaub gedacht, oder woran kann das liegen?", findet Häkkinen deutliche Worte für den Strategiefehler.

Im Kreuzfeuer seiner Kritik steht Pat Fry. "Ich wundere mich schon ein wenig, dass es mit Pat Fry zu so einem Fehler kommt." Häkkinen kennt Fry noch aus seiner Zeit bei McLaren. Damals musste der Brite zurück in die Fabrik, weil Häkkinen seinen Renningenieur wechselte. "Bei irgendjemandem hätten die Alarmglocken läuten müssen", fährt der Finne fort. "Man sollte niemals etwas als selbstverständlich betrachten."

Rückendeckung für Räikkönen

Das andere Sorgenkind im Hause Maranello sieht der Weltmeister von 1998 und 1999 aber gelassener. "Bei Kimi wird es sich schon noch einrenken. Es ist nur eine Frage der Zeit", so Häkkinen. "Kimi ist in der Lage, genauso schnell zu fahren wie Alonso, wenn das Paket passt."

Häkkinens Weltmeister-Vorgänger Jacques Villeneuve sieht das komplett anders. "Ich weiß nicht, warum die Leute alle sagen: "Oh, wartet bis er sich an das Fahrzeug gewöhnt hat, dann wird er schon richtig gut." Er ist ein Weltmeister und hat viel Erfahrung", gab der Kanadier unlängst gegenüber Motorsport-Magazin.com zu bedenken. "Da gibt es keine Entschuldigungen. Man kann nicht ständig unterperformen wie er es tut und immer noch gedeckt werden. Er hat einen Bonus, den ich nicht verstehe."