Beim Großen Preis von Ungarn rang Daniel Ricciardo in einer sehenswerten Schlussphase Lewis Hamilton und Fernando Alonso nieder und sicherte sich so seinen zweiten Saisonsieg nach dem Triumph in Kanada.

Alonso und Hamilton waren nach dem Rennen voll des Lobes für den jungen Australier. "Er führt das Team der Weltmeister an, das sagt alles", so Alonso. In der Tat scheint Ricciardo Vettel teamintern bereits den Rang abgelaufen zu haben. Nach elf von 19 Rennen liegt Ricciardo mit 131 WM-Punkten auf Platz drei der Fahrerwertung, während Vettel mit 88 Zählern auf Rang sechs rangiert.

"Er macht dieses Jahr einen fantastischen Job und hat schon einige Kämpfe ausgefochten", zollt Alonso Ricciardo Respekt. "In Hockenheim hatte ich einen frischen Reifen und auch mit dem bin ich nicht leicht an ihm vorbeigekommen." In Ungarn war Alonso auf älteren Reifen unterwegs, was seine Chancen verschlechterte. "Aber ich gab mein Bestes - Gratulation an ihn [für den Sieg], für sein ganzes Jahr. Es wird in den nächsten Jahren noch ein interessanter Kampf werden."

Auch Hamilton beeindrucken die Vorstellungen des jungen Australiers. "Wie Fernando sagte, er fährt fantastisch und das seit Beginn des Jahres", so der Mercedes-Pilot. "Über die ganze Saison hinweg hat er seine Fähigkeiten gezeigt und er wird immer stärker. Er ist nicht nur einer der nettesten Typen im Paddock, sondern auch sicherlich einer der besten Fahrer hier."

Fernando Alonso freut sich schon auf die nächsten Duelle mit Daniel Ricciardo, Foto: Sutton
Fernando Alonso freut sich schon auf die nächsten Duelle mit Daniel Ricciardo, Foto: Sutton

Der Killer mit dem Baby-Gesicht

Auch Alan Jones, Formel-1-Weltmeister 1980 auf Williams, ist begeistert von seinem Landsmann Ricciardo: "Seine Fahrt war vorbildlich. Er hat einen tollen Job gemacht, sich seine Reifen eingeteilt und hat Reife bewiesen." Laut Jones hat Ricciardo seine Position im Team gefestigt. Jones glaubt, dass Ricciardo mit einem Mercedes-Motor im Rücken das Zeug zum Weltmeister hätte.

"Ich nennen ihn einen Babyface-Killer", so Jones. "Er hat den Honigdachs nicht umsonst auf seinem Helm." Der Honigdachs ist in der Natur dafür bekannt, auch größere und stärkere Tiere anzugreifen. "Er ist ein toller, umgänglicher Junge und lächelt immer", so Jones weiter. "Aber sobald er in sein Auto steigt, wachsen ihm Hörner."

Was würde der Honigdachs tun?, Foto: Sutton
Was würde der Honigdachs tun?, Foto: Sutton