Wie denkst du über den Grand Prix von Großbritannien?
Pastor Maldonado: Ich habe in der GP2 in Silverstone gewonnen und diese Strecke hat mir immer sehr gefallen. Ich habe so viel Zeit in England verbracht, dass es sich dort für mich quasi schon wie ein zweites Zuhause anfühlt. Teile meiner Familie wohnen zudem ziemlich nahe am Kurs dran, in Oxfordshire. Dies ist wirklich ein tolles Event in der Mitte der Saison und die Rennen hier sind in der Tat meist interessant. Viele Teams haben in der Nähe ihre Standorte und für alle ist das Wochenende in Silverstone natürlich etwas Besonderes. Die Fans hier unterstützen uns immer super und gehören zu den fachkundigsten der Welt. Das wird mein erster Heim-GP mit Lotus und ich kann es kaum erwarten, endlich so nah an unserer Fabrik zu fahren und viele bekannte Leute zu treffen.

Was hältst du von der Strecke in Silverstone an sich?
Pastor Maldonado: Ich denke, Silverstone ist ein unglaublicher Kurs. Seine Geschichte ist einfach nur beeindruckend, er ist schnell und die jüngste Streckenmodifikation hat das Wesen des ursprünglichen Layouts kaum verändert. Es ist einfach immer wieder ein besonderer Ort und vor allem weiß man, dass man nur zum Rennen fahren dort ist, da in nächster Nähe keine große Stadt liegt. Seit meinem ersten Besuch dort 2007 habe ich mich immer wieder gefreut, dorthin zurückzukehren. Meine Erinnerungen sind vorwiegend positiv, denn ich hatte hier viele gute Rennen - vor allem meine beiden Siege in der GP2 2009 und 2010.

Welche Streckenabschnitte gefallen dir denn besonders?
Pastor Maldonado: Meine Lieblingskurve ist Becketts, denn sie ist wirklich wahnsinnig schnell. Ich denke, das Streckenlayout kommt uns sehr entgegen, denn diese weißt ähnliche Charakteristika auf wie der Kurs in Barcelona. Man hat hier als Fahrer immer Spaß, denn Abschnitte wie Maggots und Becketts testen dich stets am Limit.

Pastor Maldonado liegt derzeit nur auf Rang 19 der WM, Foto: Sutton
Pastor Maldonado liegt derzeit nur auf Rang 19 der WM, Foto: Sutton

Wie fühlt es sich an, an einem Ort zu fahren, den so viele Teams ihr Zuhause nennen?
Pastor Maldonado: Natürlich ist es ein besonderes Gefühl, denn so viele Leute im Fahrerlager arbeiten dort in der Nähe und betrachten die Umgebung tatsächlich als ihr Zuhause. Der Zuspruch der Zuschauer hier ist einfach unglaublich.

Welche speziellen Herausforderungen bringt Silverstone denn mit sich?
Pastor Maldonado: Da die Strecke enorm schnell ist und die Temperaturen zudem in der Regel eher niedrig sind, ist es natürlich leicht, Reifen-Graining an der Front zu bekommen und das ist definitiv einer der Punkte, auf den wir besonders achten und welchen wir komplett im Griff haben müssen. - auch hinsichtlich einer optimalen Strategie. Wir fordern schon das ganze Jahr über eine bessere Antriebs-Performance und Standfestigkeit des Motors und ich hoffe sehr, dass dies in Silverstone endlich der Fall ist.

Was hast du in Österreich gelernt?
Pastor Maldonado: Ich hoffe, dass das Team und auch unser Motorenlieferant Renault in Spielberg eine Menge gelernt haben. Für mich als Fahrer war das Rennen eine echte Herausforderung. Es gab so viele Probleme und Schwierigkeiten, die wir zu bewältigen hatten, weswegen es eine gute Leistung war, das Ziel zu erreichen. Die Autos erlegen dir in dieser Saison eine Menge Arbeit und Optionen auf, denn es gibt wahnsinnig viele Einstellungsmöglichkeiten und Fahrstrategien, die du optimal auswählen musst. Du musst als Fahrer einfach auf so viel achten, wenn alles glatt laufen soll und du das Optimum erreichen willst. Jedoch muss man noch viel aufmerksamer sein als sonst, wenn etwas nicht so funktioniert wie geplant! Es hatten in Österreich doch einige Team Probleme, die sie nicht lösen konnten, weswegen ich sehr froh darüber bin, das Ziel erreicht zu haben.

Wie ist deine Herangehensweise an den Grand Prix von Großbritannien?
Pastor Maldonado: Wie immer müssen wir jede Möglichkeit nutzen, unser Paket zu optimieren. Ich hoffe sehr, dass die schnellen Kurven unserem Auto gut liegen und ich würde mich freuen, wenn es für uns wieder so gut läuft wie in Barcelona. Bei den Tests dort hatten natürlich alle Teams verschiedene Programme, sodass wir trotz unserer Bestzeit sicher nicht behaupten können, dass wir das schnellste Team dort waren. Jedoch gehe ich schon davon aus, weiter vorne zu stehen als bei den letzten paar Rennen.