Es gibt in der Geschichte der GP2 lediglich zwei Piloten, die Champion wurden, aber nicht den Sprung in die Formel 1 schafften. Ihre Namen: Davide Valsecchi und Fabio Leimer. Doch für den Schweizer könnte sich der Traum von der Königsklasse des Motorsports nun doch noch erfüllen. Leimer, der im Vorjahr nach vier Saisons endlich die GP2 gewann, liegt ein Angebot von Marussia vor.

Wie sein Manager Sven-Oliver Mangold gegenüber Motorsport-Magazin.com bestätigte, könnte der 25-Jährige noch in dieser Saison zum Testfahrer beim britischen Rennstall aufsteigen und bereits bei den Tests in Silverstone Anfang Juli im Cockpit sitzen. Zudem wurde ihm ein Stammplatz für das nächste Jahr in Aussicht gestellt.

Der Haken an der Sache: Will Leimer bei Marussia einsteigen, ist ein tiefer siebenstelliger Betrag vonnöten, denn das Team finanziert sich bekanntlich über Paydriver.

Suche nach Geldgebern

Zuletzt testete Leimer mit Lotus für Pirelli, Foto: Instagram
Zuletzt testete Leimer mit Lotus für Pirelli, Foto: Instagram

Leimers langjähriger Förderer Rainer Gantenbein will in seinen Schützling jedoch kein Geld mehr investieren, weshalb Mangold nun auf der Suche nach anderen Geldgebern ist. "Es kommt darauf an, ob wir die Mittel aufzustellen können", so der Manager, der mit mehreren Schweizer Firmen in Kontakt steht, zu Leimers Formel-1-Chancen.

Sollte der Deal mit Marussia nicht zustande kommen, sei laut Mangold sowohl ein Verbleib in der WEC, wo Leimer momentan fährt, als auch ein Wechsel in die Formel E möglich. "Das könnte etwas sehr großes werden", nahm der Manager auf die neue Elektrorennserie, die im Herbst in ihre Debüt-Saison startet, Bezug. "Wir arbeiten in mehrere Richtungen."

Leimer saß bereits vor wenigen Wochen in einem alten Boliden von Lotus und absolvierte Testfahrten für Pirelli. Das Angebot von Marussia könnte seine letzte Chance sein, um doch noch den Sprung in Formel 1 zu schaffen.