Die Formel-1-Saison 2014 gleicht für Ferrari bisher einem mittelschweren Desaster. Trotz des Star-Duos Fernando Alonso und Kimi Räikkönen gelang bis dato lediglich ein Podestplatz in fünf Rennen - der Konkurrenz von Mercedes und Red Bull fährt 'Maranellos Stolz' mehr als nur deutlich hinterher. Mit großer Euphorie in die Turbo-Ära gestartet, zeigte sich bereits bei den Tests im Winter, dass Ferrari den eigenen himmelhohen Ansprüchen wohl nicht gerecht werden könne. Letztlich bewegte die anhaltende Krise sogar den langjährigen Teamchef Stefano Domenicali zum Rücktritt.

Dass auch unter dem neuen Boss Marco Mattiacci kurzfristig keine Wunder zu erwarten sind, dürfte auch bei Ferrari wohl jedem klar sein. Um aber zumindest auf lange Sicht den Kampf an der Spitze wieder aufnehmen zu können, plant der italienische Rennstall eine weitere Aufstockung seines ohnehin bereits fürstlichen Budgets. Wie die Financial Times berichtet, soll der Hauptkonzern der Edelmarke im vergangenen Jahr nicht weniger als eine Viertel-Milliarde Euro Gewinn nach Steuern gemacht haben, wovon nun ein großer Teil in das Formel-1-Engagement investiert werden soll.

Zwar betont Domenicali, dass aus Sicht des Konzerns Entwicklung und Vertrieb der Straßenwagen höchste Priorität hätten, jedoch sei die Führung nun zu dem Entschluss gekommen, das Formel-1-Projekt wieder stärker unterstützen zu müssen, um die Grundlage für eine Rückkehr an die Spitze zu schaffen. "Wir können Mercedes und Red Bull nur ernsthaft attackieren und unter Druck setzen, wenn wir wirklich gewaltig in die Entwicklungsabteilung der Formel 1 investieren", so di Montezemolo. "Ansonsten sehe ich momentan keine Chance, schnell wieder an die Spitze zurückzukehren.

Ferrari fährt Mercedes bislang deutlich hinterher, Foto: Sutton
Ferrari fährt Mercedes bislang deutlich hinterher, Foto: Sutton

Um einen ersten Schritt in Richtung erfolgreiche Zukunft gehen zu können, soll Ferrari nun bereits personelle Verstärkung anvisieren. Jean-Jacques His, ehemaliger Renault-Motorenspezialist, soll auf der Wunschliste des Traditionsrennstalls ganz oben stehen. Angesichts des Leistungsnachteils der Ferrari-Power-Unit hofft Ferrari, durch His' Know-How neuen Input und deutliche Fortschritte zu erzielen.