Nach einem unauffälligen Rennen und dem mit Abstand schlechtesten Saisonergebnis gab sich Nico Hülkenberg realistisch. Auf der 'Aerodynamik- und Abtriebstrecke' Circuit de Barcelona-Catalunya zeigte sich schonungslos, dass der Force-India-Bolide trotz bislang starker Ergebnisse noch nicht auf jedem Kurs in der Lage ist, in der erweiterten Spitzengruppe mitzufahren. Durchschnittlich neun Punkte holte Hülkenberg im Durchschnitt in den ersten vier Rennen. Nachdem die Stärken des Mercedes-befeuerten VJM07 - Traktion und Leistung auf Geraden und Vollgaspassagen - am Sonntag nicht wie gewünscht zum Tragen kamen, reichte es für den bis dato WM-Vierten nur zu Platz zehn und somit einem WM-Punkt.

Besonders bitter: Bereits vierzehn Runden vor dem Ende wurde Hülkenberg ausgerechnet von Teamkollege Perez überholt, lag im Ziel gar bereits zehn Sekunden hinter dem Mexikaner. "Heute haben wir ganz klassisch Schadensbegrenzung betrieben, denn bereits seit Freitag war mir klar, dass für uns auf dieser Strecke nicht viel gehen wird", konstatiert Hülkenberg unumwunden. Trotz der Niederlage gegen Perez, der trotz schlechterer Startposition über die bessere Strategie an Hülkenberg vorbeizog, zeigt sich Letzterer zumindest über das Teamergebnis erfreut. "Zwei Autos in den Punkten zu haben ist für uns natürlich super, auch wenn wir gerne an die Leistung der bisherigen Saison angeknüpft hätten."

Von Rang elf ins Rennen gegangen, setzte sich Hülkenberg aufgrund der Reifenstrategie von medium/medium/hard zwar zunächst von Perez hab, hatte aufgrund der untypisch hohen Verschleißerscheinungen an seinem Boliden jedoch letztlich das Nachsehen, als der Mexikaner auf seinem letzten Stint mit der weicheren Mischung problemlos vorbeizog. "Der Reifenverschleiß war bei uns trotz der sehr konservativen Reifen Pirellis extrem hoch, was das Auto letztlich extrem schwer zu fahren machte", gesteht 'Hülk'.

Trotz ursprünglichen Plans von nur zwei Stopps musste der Deutsche aufgrund des extremen Verschleißes fast sogar einen dritten Halt beim Team einlegen, rettete sich mit zurückhaltender Fahrweise jedoch ins Ziel. "Ich denke, jeder hatte gegen Ende des Rennens Probleme, aber meine waren wirklich gravierend. Wir haben kurz über einen dritten Stopp nachgedacht, aber das hätte mich letztlich auch den einen Punkt gekostet, weswegen wir draußen blieben und eben riskiert haben. Ich hoffe sehr, dass das Wochenende nur eine negative Ausnahme war und wir schon bald wieder weiter vorne angreifen können."