Das vierte Rennen der Formel-1-Saison 2014 auf dem Shanghai Internation Circuit nimmt Weltmeister Sebastian Vettel am Sonntag aus der zweiten Startreihe in Angriff. Mit seiner Q3-Bestzeit von 1:54.9 Minuten bei regnerischen Bedingungen lag er dabei knapp 1,1 Sekunden hinter Pole-Mann Lewis Hamilton im Mercedes sowie rund 0,6 Sekunden hinter Red-Bull-Teamkollege Daniel Ricciardo. Trotzt Startplatz zwei in Malaysia glaubt Vettel für das Rennen in China an die beste Ausgangsposition im bisherigen Saisonverlauf.

Für den Sonntag hofft Vettel insgeheim auf Regen, da der Power-Vorteil der Mercedes somit zumindest etwas reduziert würde. "In nassen Bedingungen sieht es besser als im Trockenen aus, wo Mercedes für uns ein bisschen zu schnell ist. Allerdings erwarten wir nach momentanem Stand der Dinge ein Trockenrennen." Einen richtigen Plan für diesen Fall hat Vettel momentan noch nicht bereit: "Falls es nicht regnet, müssen wir dann sehen, wie wir dran bleiben und den Jungs schwierige Zeiten bereiten können."

Vettel erneut hinter Ricciardo

Zwar überwiegt beim Weltmeister die Freude über die starke Ausgangsposition für das Rennen, jedoch nagt die erneute Niederlage gegen den wie entfesselt fahrenden Ricciardo sichtbar ein wenig an Vettel: "Vielleicht fühle ich mich im Auto einfach noch nicht so wohl wie er, aber natürlich würde ich lieber gerne vor ihm stehen." Einen Vorteil für den Australier hinsichtlich einer anderen Motoren-Einstellung verweist Vettel jedoch ins Reich der Fabeln. "Es sind natürlich immer ein paar Kleinigkeiten anders an den Autos, jedoch haben wir im Grunde genommen natürlich das gleiche Paket. Ich habe mich einfach nicht ganz so wohl gefühlt und er hat einen besseren Job gemacht."

Für das Rennen sieht Vettel sich dennoch gerüstet, vor allem nach der extremen Steigerung von Freitag auf Samstag. "Nach dem gestrigen Tag war das unter dem Strich ein starkes Quali, obwohl ich natürlich gedacht habe, dass für uns in Q3 noch mehr drin ist." So spürte Vettel vom zweiten auf den dritten Qualifikationsabschnitt eine unerklärliche Leistungsschwankung seines RB10, die den Angriff auf Lewis Hamilton an der Spitze erschwerte. "Wir waren plötzlich irgendwie nicht mehr so gut unterwegs wie davor, vor allem hinsichtlich des Gripniveaus der Reifen. Dabei haben wir am Auto gar nichts verstellt", wagt Vettel eine Analyse des Rückstands von über einer Sekunde auf die Spitze.

Nach starken Leistungen in Q1 und Q2 verlor Vettel im letzten Qualifikationssegment rund eine halbe Sekunde zu seiner vorigen Bestzeit aus dem zweiten Abschnitt. "Ich hatte sehr viel Übersteuern und musste hart mit der Hinterachse kämpfen, die beim Herausbeschleunigen plötzlich nicht mehr war wie davor." Eine mögliche Erklärung wäre dabei die Wassermenge auf der Strecke, die nach weiterem leichten Regen für das Ende des Qualifyings noch einmal etwas zugenommen hatte. Für das Rennen schaut Vettel zwar nach vorne, warnt jedoch ebenfalls vor Angriffen von hinten. "Ich denke im Trockenen sind die Mercedes klar vorne und auch Nico, der nur einen Platz hinter mir startet, wird dann ein großes Problem für mich."