Im 3. Training zum Australien Grand Prix hatte sich schon angekündigt, dass Sebastian Vettel beim Qualifying Probleme bekommen könnte. Die Befürchtung sollte sich wenige Stunden später bewahrheiten: Der Weltmeister scheiterte in der zweiten Runde des Qualifyings und kam nicht über Platz 13 hinaus. Wegen einer Gridstrafe des zehnplatzierten Valtteri Bottas rutscht Vettel immerhin eine Position nach oben. Nimmt man die Disqualifikation in Abu Dhabi 2012 heraus, war es Vettels schlechtestes Qualifying-Resultat seit Brasilien im Jahr 2009.

"Es war ein bisschen der Wurm drin", stellte Vettel nach seinem Ausscheiden nüchtern fest. "Wegen des Regens war es noch schwieriger für uns, da besteht noch viel Nachholbedarf." Dabei hatte am Freitag alles darauf hingedeutet, dass der Heppenheimer nach den Problemen während der Testfahrten pünktlich zum Saisonbeginn besser gerüstet sein würde. Die Trainingseindrücke waren durchaus positiv.

Über Nacht ging es jedoch wieder bergab. "Ich hatte Probleme mit der Fahrbarkeit", so Vettel. "Aus irgendeinem Grund war es heute schlechter als gestern. Da kann ich jetzt nicht viel machen, aber wir sind schon enttäuscht - gestern war das Auto ja gut." Laut Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko habe an Vettels RB10-Bolide ein Software-Fehler Ärger bereitet.

Marko: "Deshalb die schlechte Performance. Gestern im Training war es okay, aber heute hat das Motoren-Mapping den Unterschied gemacht." Das Problem bestätigte auch Teamchef Christian Horner, der von einem unfahrbaren Auto sprach. Wo genau die Software streikte, scheint indes noch nicht geklärt zu sein. "Irgendetwas macht uns Probleme, und das hat sehr viel Leistung und die Fahrbarkeit geraubt", so Horner.

Teamkollege Daniel Ricciardo zeigte, wie es bei Red Bull gehen kann - in seinem ersten Qualifying für die Bullen schaffte es der junge Australier beim Heimrennen auf Startplatz zwei. "Das Auto hat Potenzial, Daniel war gut unterwegs", lobte Vettel seinen neuen Teampartner. "Ich weiß nicht, ob er auch solche Schwierigkeiten hatte - wohl eher weniger. Ich hoffe, er stellt das Auto im Rennen dahin wo es hingehört."

Vettel hätte es vielleicht selbst in den dritten Abschnitt des Qualifyings geschafft, doch durch Kimi Räikkönen ausgelöste gelbe Flaggen machten dieses Vorhaben endgültig zunichte. Ob er es unter normalen Bedingungen geschafft hätte, darf allerdings bezweifelt werden. "Es war am Ende schon schade mit der gelben Flagge, aber wir waren einfach nicht schnell genug", räumte Vettel ein.