Die Formel 1 ist das Höchste der Gefühle und der Traum wohl eines jeden Rennfahrers. Paul di Resta, drei Jahre in Diensten Force Indias in der Königsklasse unterwegs, ist nun aufgewacht. Die Realität heißt DTM. Eine Rückkehr in die Serie also, die er nach seinem Titelgewinn 2010 in Richtung seines großen Traumes verließ. Obwohl der Schotte sich sehr auf die DTM und die größeren Erfolgschancen in Diensten des Topteams Mercedes freut, hätte er nichts gegen einen Verbleib in der Formel 1 einzuwenden gehabt.

"Ich gebe zu, dass ich niemals die Formel 1 aus freien Stücken verlassen hätte", konstatiert di Resta. Allerdings sei er in einer vor allem aus ökonomischer Sicht sehr schwierigen Zeit in einem hartumkämpften Mittelfeld einfach in einer ungünstigen Position gewesen, die sich für ihn leider negativ ausgewirkt hat. "Ich habe meine Zeit dort sehr genossen und hoffe, dass das Kapitel für mich nicht gänzlich abgeschlossen ist. So wie ich das sehe, hatte es eher mit äußeren Umständen als mit meiner fahrerischen Leistung zu tun."

Das Engagement bei Mercedes könnte neben einer passablen sportlichen Option für die Nahe Zukunft ebenfalls ein Sprungbrett zurück in die Formel 1 sein. Zusätzliche Einsätze als Test- und Ersatzfahrer für Mercedes GP scheinen kein unrealistisches Szenario, sind aber für den Moment nicht angedacht. "Ich werde mich jetzt zu 100% auf die DTM und die Entwicklung unseres Autos konzentrieren, denn ich will direkt vom ersten Rennen an ganz vorne dabei sein. Erst wenn wir da stehen, wo ich uns haben will, mache ich mir über andere Optionen Gedanken."

Ablehnen würde er eine solche Rolle jedoch keinesfalls. "Ich will auf jeden Fall meine Kontakte in der Formel 1 halten und am Ball bleiben." Vor allem in Zeiten des radikalen Umbruchs mit neuem technischen Reglement inklusive Wechsel auf die Turbo-befeuerten Powerunits könnte eine zu lange Pause laut di Resta einen großen Nachteil bringen und einen späteren Einstieg zusätzlich erschweren. Für den Moment hat der ambitionierte Schotte allerdings nur ein Ziel: Erfolg. "Nach drei Jahren ohne Podium in der Formel 1 kann ich es nicht erwarten, wieder in diesen Genuss zu kommen."

Seine neue Anstellung in der DTM wird für die Resta jedoch auch einen Vorteil bringen. "Ich muss schon sagen, dass die große Anzahl an Rennen in der Formel 1 und das Reisen durch die vielen Zeitzonen nicht immer ein Zuckerschlecken ist. Ich werde also sicherlich etwas mehr Zeit für mich haben." Auch die Nähe zu den Fans in der DTM schätzt er sehr. "Es werden auf jeden Fall wieder ganz andere Erfahrungen für mich, und Abwechslung im Leben kann auch immer neue Möglichkeiten bieten." Die Möglichkeit auf Erfolg sollte beim Top-Team Mercedes definitiv mehr gegeben sein als zu Zeiten des Mittelfeld-Teams Force India.