Fast jeder von uns hat sich wohl schon einmal Gedanken darüber gemacht, was er an seinem letzten Arbeitstag tun würde. So manch einer würde sich wohl von den liebgewonnenen Kollegen verabschieden, ein anderer dem Chef so richtig die Meinung geigen oder einfach der gesamten Branche zeigen, was man von ihren Vorschriften hält.

Am 24. November 2013 bestritt Mark Webber im brasilianischen Interlagos sein letztes Formel-1-Rennen und feierte somit auch Abschied von seinem Arbeitgeber Red Bull und der Königsklasse des Motorsports. Der Australier durchlief dabei das volle Programm. Er sagte "Goodbye" zu seinen Mitstreitern - manchen spanischen Ferrari-Piloten herzlicher als anderen Vierfachweltmeistern aus Deutschland - ließ noch einmal ein paar gepfefferte Aussagen in Richtung der Red-Bull-Motorsport-Führungsriege rund um Dr. Helmut Marko los und zeigt schlussendlich der Formel 1 und ihrem Dachverband, was er von ihren Vorschriften hält. Wenig bis gar nichts!

Auf der Auslaufrunde nahm Webber den Helm ab und steuerte seinen RB9 ohne Kopfschutz ein letztes Mal um eine Grand-Prix-Strecke. Als dem 37-Jährigen dabei der Regen ins Gesicht prasselte und der Wind durch die Haare wehte, war es beinahe so als habe er sich mit seinem Helm auch von den Fesseln einer sterilen, bevormundenden und einengenden Formel 1 befreit. Mark Webber war eine der letzten Fahrerpersönlichkeiten, die sich gegen das Diktat der Formel-1-Machthaber auflehnte, auch wenn es für ihn nicht förderlich war. Ein Charakter, den die erfolgreichste Motorsportserie des Planeten genauso nötig hat, wie Superhirne und Fahrmaschine.