Schön zu sehen, dass Lotus trotz all der Negativschlagzeilen rund um STREIKkönen und den Quantum-Deal seinen Humor nicht verloren hat. Während Weltmeisterteam Red Bull aufgrund der neuen Regeln auf die Barrikaden geht, nimmt Lotus die neuen Regeln - die nicht nur Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner als 'hirnverbrannt' bezeichnet - auf die Schippe.

Änderungswünschen für das Sportliche Reglement 2014, Foto: Twitter/Lotus
Änderungswünschen für das Sportliche Reglement 2014, Foto: Twitter/Lotus

Unter dem Motto die "Silly Season" startet dieses Jahr schon früher, twitterte der Rennstall am Mittwoch eine Liste mit Änderungswünschen für das Sportliche Reglement 2014 - die meisten sind nicht viel 'hirnverbrannter' als die Idee der FIA ausgerechnet beim Saisonfinale 2014 in Abu Dhabi doppelte Punkte zu verteilen und damit womöglich entscheidend in den Titelkampf einzugreifen. Lotus schlägt hingegen vor, dass jedes Team, das mehr als vier Personen mit dem Titel 'Technikdirektor' in seinen Reihen beschäftigt, das Auto künftig allein aus Lego-Teilen baut.

In welche Richtung dieser Seitenhieb abzielt, muss ich wohl nicht erwähnen. Kleine Hilfestellung - der Rennstall beginnt mit M und endet mit S. Ob für besagtes Team auch Punkt 9 in Kraft treten würde? Wer weiß. In jedem Fall besagt der Punkt, dass jenes Team, das 2014 das hässlichste Auto produziert, automatisch am Ende der Saison 15 Prozent der Gesamtpunkteanzahl abgezogen werden. Eine Regelung, die in dieser Saison allerdings nicht hätte verhindern können, dass Red Bull den Konstrukteurstitel gewinnt, vorausgesetzt der RB9 hätte einem hässlichen rot-blauen Entlein geglichen.

Doppelte Punkte für Zweiräder

Doch genau besagte Dominanz von Red Bull spielte bei der Einführung der neuen Regeln für 2014 durch das WMSC eine entscheidende Rolle - natürlich abgesehen vom lieben Geld, das Abu Dhabi vermutlich für seinen Final-Showdown springen ließ. Doch um mehr Spannung und damit höhere Einschaltquote zu generieren, hätte Lotus die passende Idee - und zwar doppelte Punkte für all jene Fahrer, die einen Grand Prix mit lediglich zwei Rädern bestreiten. Im Gegensatz zum neuen Reglement hätten die Fahrer wenigstens etwas geleistet für das sie doppelte Punkte verdient hätten.

Um zu verhindern, dass Sebastian Vettel seinen fünften WM-Titel vorzeitig einfährt, hätte man nicht auf künstliche Spannungsmittel zurückgreifen müssen, sondern lediglich auf Punkt 17 der Lotus-Liste: Alle Fahrer mit dem Namen Sebastian Vettel, müssen ihre Boxenstopps ohne Hilfe von Außenstehenden absolvieren. Und um die Konkurrenz - allen voran wohl Kimi Räikkönen - anzuspornen, gibt's Punkt 18: Jeder Fahrer, der Vettel schlägt, erhält einen Doppelten an der Bar. Natürlich sind all diese Vorschläge mit einem Augenzwinkern zu nehmen, doch am Ende drückt Lotus mit seiner Liste auch nur seinen Unmut aus - nur eben auf humoristische Art und Weise.