Nach den punktelosen Rennen in Indien und Abu Dhabi hat Sauber das Ziel, Force India in der Konstrukteurs-Wertung anzugreifen, ein wenig aus den Augen verloren und muss sich nun eher nach hinten orientieren, wo Toro Rosso lauert. In Texas haben sich Nico Hülkenberg und Esteban Gutierrez vorgenommen, wieder für positive Schlagzeilen zu sorgen und der Mini-Krise den Kampf anzusagen.

"Austin ist ein Ort, den wohl die gesamte Formel 1 mag, ich auf jeden Fall. Die Organisatoren haben fantastische Arbeit geleistet, so eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen und den Formel-1-Zirkus willkommen zu heißen", schwärmt der Deutsche vom Circuit of the Americas. "Die Strecke ist toll und macht Spass, obwohl das Reifenmanagement im vergangenen Jahr etwas knifflig war, weil der neue Asphalt Öl ausschied. Der Kurs ist schnell, hat verschiedene herausfordernde Kurven und einen schönen Fluss." Mit dem achten Platz, den Hülkenberg bei der Premiere im Vorjahr belegte, wäre er auch diesmal zufrieden.

Für Gutierrez hat das Rennen einen ganz besonderen Stellenwert, denn der Mexikaner darf sich über die Unterstützung zahlreicher Landsleute auf den Tribünen freuen. "Ich komme aus Monterrey, das ist ziemlich nah, ungefähr eineinhalb bis zwei Stunden entfernt. Deshalb werden meine Familie und viele meiner Freunde zum Rennen kommen", erklärt der Rookie, der noch nie auf dem COTA unterwegs war und damit Neuland betritt. "Mein Ziel ist es, vor dem großen mexikanischen Publikum Punkte zu holen, sie zu unterhalten und ihnen einen Anlass zum Feiern zu bieten."

Gutierrez wird viele Autogrammwünsche erfüllen müssen, Foto: Sutton
Gutierrez wird viele Autogrammwünsche erfüllen müssen, Foto: Sutton

Tom McCullough, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke, weiß, worauf es in Austin ankommt, will man Erfolgserlebnisse feiern. "Die Höhenunterschiede in einer Runde gehören zum Charakter der Strecke, genauso wie der steile Anstieg vor der langsamen ersten Kurve. Ansonsten ist Sektor eins eine Herausforderung mit mehreren Richtungswechseln bei hoher Geschwindigkeit", erklärt der Brite. "Die Sektoren zwei und drei erfordern ein Auto, welches auf den Geraden schnell und gleichzeitig in langsamen Kurven stark ist." Als beste Stelle, um Überholmanöver zu setzen, eignet sich vor allem der Eingang der Kurven eins und zwölf.

Sauber: USA Bilanz

Sauber in den USA: Den größten Erfolg in den USA feierte Sauber vor zehn Jahren, als Heinz-Harald Frentzen in Indianapolis den dritten Rang belegte. Weitere Spitzenergebnisse lassen noch ebenso wie Punkte in Austin auf sich warten, denn im Vorjahr kamen Sergio Perez beziehungsweise Kamui Kobayashi nicht über die Ränge elf und 14 hinaus.

Nico Hülkenberg in den USA: In Diensten von Force India erreichte der Deutsche im Vorjahr in Austin den achten Platz.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Für Sauber sollten in Austin Punkte im Bereich des Möglichen liegen, denn der Speed des C32 kann sich weiterhin absolut sehen lassen, allerdings müssen die Schweizer darauf achten, nicht erneut so leichtfertige Fehler wie in Abu Dhabi zu begehen, als man Nico Hülkenberg wegen Unsafe Release aller Chancen beraubte. Auf der ausgesprochen langen Gerade können die Piloten wieder die Stärke ihres Wagens ausspielen und so manch einen Gegner zum Verzweifeln bringen. (Philipp Schajer)