Während es für Red Bull und Sebastian Vettel bei den letzten beiden Saisonrennen in Austin und Sao Paulo nur mehr darum geht, vielleicht noch Michael Schumachers Siegesserien-Rekord zu übertrumpfen, kämpfen die übrigen Teams um bares Geld. Vor allem der zweite Rang in der Konstrukteurs-Wertung ist Objekt der Begierde, ist dieser doch knappe 20 Millionen Euro wert. Die besten Chancen, diese stattliche Summe schlussendlich zu kassieren, hat Mercedes, denn die Silberpfeile liegen aktuell auf dem begehrten zweiten Platz und weisen einen Vorsprung von elf Punkten auf Ferrari auf, während Lotus bereits 37 Zähler zurückliegt.

Während Mercedes zu Beginn der herbstlichen Asien-Tournee schwächelte, sind die Stuttgarter mittlerweile wieder auf Touren gekommen und holten aus den letzten beiden Grands Prix in Abu Dhabi und Indien insgesamt 47 Punkte. Ferrari musste sich hingegen mit mageren 26 Zählern begnügen und Lotus kam nur auf 33. "Darauf können wir uns jedoch nicht ausruhen", warnt allerdings Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Der Kampf wird bei den letzten beiden Rennen genauso hart ausgefochten werden und wir müssen einige unserer Schwächen beheben, wenn wir den zweiten Rang in der Konstrukteurs-Wertung festigen wollen."

Lotus will Platz drei

In Maranello muss man sich hingegen wohl oder übel mit dem Gedanken anfreunden, nicht nur Red Bull, sondern auch Mercedes den Vortritt zu lassen, womit auch das bereits zurückgeschraubte Saisonziel nicht erreicht würde. "In den letzten beiden Rennen müssen wir uns verbessern - vor allem im Qualifying", gab Pat Fry, der Technische Direktor der Scuderia, die Marschroute vor. "Nur wenn wir weiter vorne starten, können wir um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-Wertung kämpfen." Dem kann sich Fernando Alonso nur anschießen: "Wir müssen es nun absolut besser machen und die letzten beiden Rennen auf dem Podium beenden."

Lotus hat Platz zwei abgeschrieben, Foto: Sutton
Lotus hat Platz zwei abgeschrieben, Foto: Sutton

Und Lotus? Die Truppe aus Enstone hat wohl fraglos die schlechtesten Chancen, noch zu Vizeweltmeisterehren zu kommen - und das nicht nur, weil der Rückstand bereits beträchtliche Ausmaße angenommen hat. Um Kimi Räikkönens Motivation scheint es nicht mehr zum Besten zu stehen, auch wenn sich das Team mit dem Finnen offenbar in der Frage der offenen Gehälter einigte. Lotus hat nur noch eine Chance wenn neben Romain Grosjean, der zuletzt beständig auf das Podium oder knapp daran vorbei fuhr, auch der Finne absolute Top-Leistungen bringt, womit gegenwärtig aber nicht unbedingt zu rechnen ist. Wie Teamchef Eric Boullier nach dem Rennen in Abu Dhabi verriet, hat Lotus den zweiten Rang aber ohnehin schon ad acta gelegt. "Wir haben einige Arbeit zu tun, um unser Ziel, den dritten Platz in der Konstrukteur-Wertung zu erreichen. Unser Fokus liegt daher darauf, in Austin auf das Podium zurückzukehren", so der Franzose.