Nico Hülkenbergs starke Spätform in einer über weite Strecken enttäuschenden Saison wird vom nun zweiten Rennen in Folge ohne Punkte überschattet. Nach dem Ausfall in Indien brachte ihn eine sogenannte 'Unsafe Release' nach seinem zweiten Boxenstopp in Abu Dhabi um eine mögliche gute Platzierung und einige WM-Punkte. "Es ist relativ eng geworden mit Perez", gesteht Hülkenberg unumwunden den Fehler seiner Box ein. "Normal kommt immer ein Call vom Renningenieur, wenn die Reifen drauf gemacht werden. Heute kam erst kurz bevor es eng wurde ein Schrei - da war es aber leider schon zu spät. Glücklicherweise konnte ich eine Kollision mit Perez verhindern."

Von Platz fünf ins Rennen gegangen fuhr Hülkenberg, der von Runde eins an zudem mit Balance-Problemen zu kämpfen hatte und über Untersteuern klagte, in Runde zehn an Position sechs liegend erstmals die Box an. Beim verhängnisvollen zweiten Stopp in Runde 28 von 55 lag Hülkenberg im unbereinigten Tableau auf Rang neun, und hätte die Chance gehabt, ins vordere Drittel des Feldes zu fahren.

"Der ein oder andere Punkt wäre heute definitiv drin gewesen", weiß Hülkenberg. "Jedoch hätte ich sicher nicht Richtung der ganz vorderen Plätze fahren können. Nachdem die Strafe gegen mich bekannt wurde, dachte ich nur noch: Mist, jetzt ist das Rennen gelaufen. Da war der ganze Optimismus von vor dem Start schnell verflogen." Auch die Probleme mit dem Auto wurmten Hülkenberg, der in den Tagen zuvor mit gutem Fahrgefühl unterwegs war: "Das ganze Wochenende über habe ich mich im Auto sehr wohl gefühlt, aber heute war leider das komplette gegenteil der Fall."

Nach der Durchfahrtsstrafe fand sich "Hulk" im hinteren Mittelfeld wieder und beendete das Rennen schließlich als Vierzehnter. "Ich habe alles aus dem Auto rausgequetscht, denn obwohl die Punkte am Ende deutlich außer Reichweite lagen, wollte ich zumindest die Überrundung durch Sebastian Vettel verhindern, der schnell von hinten kam. Leider hat es nicht ganz gereicht."