Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn konnte sich nach dem Qualifying über die tolle Leistung von Nico Hülkenberg freuen und darüber, dass das Auto jetzt wirklich überall Speed beweist. "Wichtig ist, dass wir im Qualifying wieder einmal gesehen haben, dass das Auto überall konkurrenzfähig ist - auch auf einer Strecke, die für uns bis jetzt eher ein Sorgenkind dargestellt hat." Ab sofort müsse sich Sauber nicht mehr verstecken.

"Wir brauchen jetzt nicht mehr die Einstellung zu haben, dass wir auf einigen Strecken grundsätzlich Probleme haben. Das spricht sehr für das gesamte Team und die geleistete Arbeit", meinte Kaltenborn im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Vom Speed her hätte Sauber sogar beide Autos ins Q3 bringen können, "aber leider ist halt nur bei einem, bei Nico, das Potenzial voll genutzt worden." Bei Gutierrez sorgte ein Zusammenspiel unglücklicher Umstände dafür, dass der Mexikaner schon in Q1 ausschied. Eine nicht optimale erste, schnelle Runde, auf der er nach eigener Aussage einige Autos überholen musste.

Beim zweiten Versuch gab es eine Kommunikationspanne - Gutierrez wurde ein kleines bisschen zu spät auf die Strecke geschickt. "Es ist halt alles immer sehr knapp. Man will bei allem an die Grenze gehen, und manchmal ist es halt zu viel. So fehlte dann eine Sekunde, damit er noch einmal eine schnelle Runde hätte fahren können", erklärte Kaltenborn. Mit der fehlenden Runde wäre Gutierrez laut der Österreicherin dann wohl ziemlich sicher weiter gekommen. "Er lag ja die ganze Zeit über immer so etwa zwei Zehntel hinter Nico, das hätte also ein ein ganz tolles Ergebnis werden können."

Worüber man sich bei den Schweizern nicht unbedingt freute, war die gestrige Bemerkung von Sebastian Vettel, dass es doch nicht sein könne, dass Nico Hülkenberg das ganze Jahr über noch keinen Cent erhalten habe. Natürlich muss man Vettel zugute halten, dass er seinem Landsmann nur helfen wollte und vielleicht über den aktuellen Stand der Dinge nicht so ganz genau informiert war. Als Vorwurf an das Sauber-Team will Monisha Kaltenborn die Äußerung jedenfalls nicht sehen.

"Schließlich hat sich unser Fahrer selbst dazu vor einiger Zeit geäußert und gesagt, dass er Geld bekommen hat. Mehr gibt es dem nicht hinzuzufügen", stellte die Sauber-Teamchefin klar, um dann noch mit einem leichten Schmunzeln hinzuzufügen, dass Vettel doch eigentlich wissen sollte, dass in der Schweiz nicht in Euro und Cent, sondern in Franken bezahlt werde, schließlich wohne er selber dort.