Er war der ganz große Verlierer beim Qualifying zum Indien Grand Prix: Romain Grosjean. Völlig überraschend verabschiedete sich der zuletzt so starke Lotus-Pilot bereits in der ersten Runde: Startplatz 17 und damit sein zweitschlechtestes Qualifyingergebnis in dieser Saison. Der Grund für das Scheitern war schnell gefunden: Lotus entschied sich, Grosjean im Q1 auf den Medium-Reifen auf die Strecke zu schicken, um weiche Reifen zu sparen. In den vergangenen beiden Qualifyings in Korea und Suzuka ging dieser Plan bestens auf, doch diesmal erwischte es den Franzosen eiskalt. In der letzten Minute wurde er immer weiter nach hinten durchgereicht.

"Das war falsches Timing", räumte Grosjean ein. "Wir hatten nicht erwartet, dass es so knapp werden würde. Im Nachhinein betrachtet war es falsch, mit den Medium-Reifen zu fahren. Wir hätten nicht gedacht, dass die anderen so schnell sein würden." Lotus hatte sich ordentlich verzockt: Grosjeans beste Zeit war eine 1:26.577, Valtteri Bottas auf Platz 16 war fast eine halbe Sekunde schneller. Lediglich Sebastian Vettel gelang es, auf der härteren Mischung ins Q2 einzuziehen - 1:25.943 Minuten. "Manchmal geht man das Risiko ein und muss den Preis dafür zahlen", stellte Grosjean nüchtern fest.

Er merkte an, dass die Entscheidung keine reine Team-Angelegenheit gewesen sei, sondern in Absprache mit Grosjean stattgefunden habe. "Wir waren zuversichtlich, dass es reichen würde, aber da lagen wir falsch", sagte er. Von Platz 17 wird es nun schwierig, an die zuletzt starken Resultate anzuknüpfen. Teamkollege Kimi Räikkönen qualifizierte sich als Sechster. "Ich werde nach der ersten Kurve sicherlich nicht Erster sein, aber trotzdem mein Bestes geben", übte sich Grosjean in Optimismus. "Aber natürlich sind wir enttäuscht." Nachdem klar war, dass er schon in Q1 gescheitert war, kommentierte er das Aus am Teamfunk so: "We f***ed it up!"