Fahrer, Experten und Fans freuen sich auf die Formel-1-Saison 2014: neue Motoren, neue Autos - alles neu. Doch in den vergangenen Wochen wurde die Vorfreude ein wenig getrübt. Ein Begriff machte im Zusammenhang mit 2014 immer wieder die Runde: 'hässlich'. Zwar werden sich die Turbo-Boliden von der aktuellen Generation unterscheiden, doch in welche Richtung geht es? Erinnerungen an die Schnabeltier-Autos von 2012 werden wach, als das Reglement höhere Sicherheit bei einem seitlichen Aufprall forderte und die Frontnasen in der Folge abgesenkt wurden. Zuletzt machte Red Bulls Design-Genie Adrian Newey kein Geheimnis daraus, dass die neuen Autos nicht die schönsten werden.

Ob die rote Göttin da eine Ausnahme bildet? Der Launch des 2014er Ferrari wird jetzt schon freudig erwartet - böses Erwachen dann beim Launch in Maranello? Pedro de La Rosa hat das Auto für die kommende Saison noch nicht gesehen, aber von den Spekulationen um die hässlichen Entlein gehört. "Es stimmt, man hört diese Geschichten", so Ferraris Ersatzmann. "Nicht nur bei uns, sondern auch bei anderen Teams. Die Leute sagen: Hey, unser Auto ist hässlich - wie sieht es bei euch aus?"

Doch am Ende entscheidet nicht das Aussehen, sondern die Performance auf der Strecke. Mercedes und Ferrari hoffen, Red Bulls Dominanz nächstes Jahr endlich knacken zu können und selbst um die Weltmeisterschaft zu fahren. Mit dem umwälzenden Reglement geht vor allem Luca di Montezemolos Vorstellung von einer besseren Formel 1 in Erfüllung. Nein, nicht wegen der kleinen Turbo-Aggregate - die mag der Ferrari-Boss nicht.

Doch als ausgesprochener Gegner der Aerodynamik - ein F1-Bolide sei schließlich kein Flugzeug - dürfte er sich über die Neuentwicklungen freuen, wenn es nach de la Rosa geht. "Zum ersten Mal ist die Bedeutung des Motors gleich wichtig oder noch wichtiger als die der Aerodynamik", so der Spanier. Ob das ausreicht, um Platzhirsch Red Bull hinter sich zu lassen? De la Rosa: "Ich habe keine Ahnung. Wir arbeiten hart, haben aber noch keinen Vergleich."

Auch Mercedes rätselt über die Hackordnung der Zukunft, sieht sich im Turbo-Kampf aber gut aufgestellt. "Ich rechne mit großem Durcheinander in der Rangliste und damit, dass wir stark sein werden", schickte Nico Rosberg eine erste Kampfansage ins nächste Jahr. Er durfte sich den neuen Silberpfeil bereits anschauen und gab zumindest einen kleinen Hinweis darauf, womit die Motorsportwelt 2014 rechnen kann: "Es sieht erst einmal sehr ähnlich aus, aber wenn man ins Detail geht, gibt es schon viele Unterschiede."