Pastor Maldonado fällt im Moment nicht nur durch den ein oder anderen Abflug - ob mit oder ohne wegfliegende Räder - auf, sondern auch durch etwas widersprüchliche Aussagen zu seiner Zukunft. Die Wahrheit dahinter: Der Venezolaner macht sich nun wohl doch ernsthafte Sorgen, ob er für die kommende Saison noch einmal mit der großen finanziellen Unterstützung aus seiner Heimat rechnen kann.

Die politische Situation in Venezuela ist seit dem Tod von Hugo Chavez ja nicht mehr so eindeutig, auch wenn dessen frühere "rechte Hand" die letzten Wahlen noch einmal gewann. Aber die Unruhe im Land wird größer, die Opposition stärker - und englische Kollegen sahen bereits im Ton sehr scharfe Emails, in denen Oppositions-Vertreter bei Williams anfragten, wofür das Land - über die staatliche Ölfirma PDVSA - eigentlich über 30 Millionen Dollar im Jahr bezahle...

Bei Williams gibt man sich zwar immer noch sehr selbstbewusst, betont, der Vertrag sei wasserdicht - aber realistisch gesehen: Was will man denn machen, wenn das Geld nicht mehr kommt? Die Regierung von Venezuela verklagen? Ein weiteres Anzeichen dafür, dass es Probleme geben könnte: Felipe Massa und sein Management verstärken derzeit ihre Bemühungen, möglicherweise bei Williams unterzukommen - nachdem sie offensichtlich bei Lotus und Force India nicht unbedingt auf die gewünschte Gegenliebe stoßen. Und im "Geldpaket" des Brasilianers steckt wohl auch die brasilianische Ölfirma Petrobras: Was ja nur funktionieren würde, wenn PDVSA weg ist...