Auch in der zweiten Saisonhälfte kommt Williams nicht so wirklich in Tritt. Lange Zeit sah es für Pastor Maldonado in Korea gut aus, der Venezolaner hätte dem einen mageren Punkt des Traditionsrennstalls weitere folgen lassen können. Das Safety-Car zerstörte allerdings alle Hoffnungen und so muss Williams weiterhin mit einem Zähler in der aktuellen Saison leben. In Japan soll das Punktekonto endlich weiter aufgestockt werden. Doch die Strecke erfordert ein in allen Bereichen funktionierendes Auto, wie Xevi Pujolar, leitender Renningenieur beim Team von Frank Williams erklärt.

"In Sektor eins geht es um das Downforce-Level und die Spritmenge, während im letzten Sektor der Luftwiderstand entscheidend ist." Hohe Kurvengeschwindigkeiten sorgen auch für große laterale Kräfte, welche die Reifen aufnehmen müssen, Reifenmanagement könnte also erneut im Mittelpunkt stehen, zumal die Asphaltoberfläche deutlich rauer ist als beispielsweise in Korea. Doch auch ein ganz anderer Punkt der Strecke könnte entscheidend werden, wie Pujolar zu Bedenken gibt. "Im letzten Jahr wurde in dem neu asphaltierten Bereich ein neues Drainage-System installiert. Das kann sich in diesem Jahr als goldrichtig herausstellen, weil der Tropensturm DANAS derzeit auf Japan zuläuft und erwartet wird, dass er die Küste in den nächsten paar Tagen erreicht - auch wenn die Wahrscheinlichkeit eher gering ist."

Zwar geht der Ingenieur davon aus, dass der Regen noch vor Qualifying und Rennen kommen wird, "aber es gibt eine Chance, dass sich Richtung und Geschwindigkeit des Sturms noch ändern werden." Die Fahrer konzentrieren sich derweil rein auf das sportliche und freuen sich auf eine der herausragendsten Strecken der Saison. "Speziell der erste Sektor, in dem es bergauf geht und der viele Richtungsänderungen und Hochgeschwindigkeits-Kurven hat. Das ist ein sehr herausforderndes Streckenlayout für das Setup, weil man eine gute Gesamtbalance finden muss. Die Reifen müssen im richtigen Temperaturfenster und mit den richtigen Luftdrücken operieren, die aerodynamische Effizienz muss gut sein und man benötigt ein gutes mechanisches Setup", weiß Pastor Maldonado.

Auch Valtteri Bottas kennt einige Besonderheiten des Kurses, schließlich durfte er im vergangenen Jahr im ersten Training im Williams Platz nehmen. "Suzuka wurde wegen der Highspeed-Passagen und den besonderen Kurvenkombinationen sofort meine Lieblingsstrecke." Auch ihm hat es der erste Sektor besonders angetan. "Mit seinen vielen Richtungsänderungen und den Höhenunterschieden ist er ein bisschen wie eine Achterbahn." Der Finne, der bisher ohne Punkt in der Formel 1 ist, legt in Japan den Fokus besonders auf das Qualifying. "Auf dieser Strecke kann es schwierig sein zu überholen, weshalb das Qualifying wichtiger ist. Aber das Wetter kann wechselhaft sein und somit könnten sich verschiedene Strategien eröffnen."

Williams: Suzuka Bilanz

Williams in Suzuka: Williams feierte seine drei Siege in Suzuka allesamt in den 90er-Jahren. Riccardo Patrese gewann 1992, während Damon Hill 1994 und 1996 triumphierte. Hinzu kommen fünf zweite Ränge sowie zwei dritte Plätze.

Pastor Maldonado in Suzuka: 2010 wurde der Venezolaner 14., im Vorjahr erreichte er den achten Platz.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Unter normalen Umständen wird es für Williams in Japan wohl die nächste Nullrunde geben. Mit denn Top-4-Teams sind schon acht der zehn Punktplatzierungen besetzt, das wiedererstarkte Sauber-Team, wie auch Toro Rosso und Force India sind eher Anwärter auf Punkte als Williams. (Christian Menath)