Sebastian Vettel scheint auch in Südkorea eine Klasse für sich zu sein. Der Heppenheimer sicherte sich in Yeongam seine dritte Pole Position in Serie und verwies Lewis Hamilton auf den zweiten Rang, der noch am Freitag die Trainingssitzungen dominiert hatte. "Gestern waren wir ein bisschen zu hart unterwegs, aber über Nacht konnten wir am Auto ein wenig nachbessern, damit es runder wird, deshalb kam ich besser damit zurecht", sagte Vettel. "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Runde. Ich weiß nicht, wie oft ich das am Tag schaffe."

Vettel genügte dabei schon sein erster Run in Q3, denn die Konkurrenz konnte seine Zeit auch im zweiten Versuch nicht mehr gefährden, was dem Heppenheimer in die Karten spielte. "Ich war mit meiner ersten Runde in Q3 sehr zufrieden und hatte ein bisschen Puffer", berichtete der Red-Bull-Pilot. "Wenn die Runde so ähnlich wie in Q2 geworden wäre, wäre es eng geworden, aber so konnte ich alles in eine Runde packen." In seinem zweiten Run lief der Weltmeister hingegen auf Kimi Räikkönen auf, was sich schlussendlich aber nicht mehr als entscheidend erweisen sollte, da er ohnehin unverrichteter Dinge wieder an die Box zurückkehren konnte.

Wie erwartet konnte Vettel vor allem im kurvenreichen dritten Sektor überzeugen, doch auch im ersten Streckenabschnitt hatte er die Nase vorne, was ihn selbst verwunderte. "Es ist ein bisschen überraschend, dass wir im ersten Sektor so gut waren, der hauptsächlich aus Geraden besteht", betonte der Heppenheimer und fügte an: "Wir haben die Balance an diesem Wochenende richtig hinbekommen und ich habe das Auto gegenüber gestern verbessert, da ich nach dem Training nicht völlig glücklich war, daher können wir mit dem, was wir erreicht haben, zufrieden sein."

Mercedes und Ferrari auf der Rechnung

Alles sieht danach aus, als würde es im Rennen wieder einmal auf ein Duell mit den Silberpfeilen hinauslaufen, die auch Vettel als gefährliche Konkurrenten einschätzt. "Mercedes ist schon am ganzen Wochenende gut unterwegs, ich erwarte morgen nichts anderes", betonte er. Doch auch Ferrari sei nicht zu vernachlässigen, denn immerhin habe die Scuderia zuletzt gezeigt, dass sie im Rennen stets besser als im Qualifying aufgestellt war.

Nicht nur da Mark Webber jüngst in Singapur wieder einmal von technischen Defekten heimgesucht wurde, weiß Vettel, dass auch sein RB9 einmal unverhofft Probleme bekommen könnte. "Was die Ausfallstatistiken angeht, steht es 1:1", betonte er. "Man hat das immer im Hinterkopf. Aktiv denkt man zwar nicht daran, aber es kann immer alles passieren. Wir haben in den letzten Rennen gesehen, dass die Autos ein bisschen anfälliger waren, darauf müssen wir uns zuerst konzentrieren."

Als der Formel-1-Tross Mitte der Woche seine Zelte in Yeongam aufschlug, zitterte noch alles vor dem Taifun, doch mittlerweile sieht es so aus, als könnte das Rennen sogar trocken über die Bühne gehen. "Es macht mir nichts aus. Es ist kein Desaster wenn es zu regnen beginnt, wir haben ja Regenreifen in der Garage", meinte Vettel lapidar, der aber ebenfalls Wetterberuhigung ortete. "Sollten wir etwas Regen vom Taifun bekommen, macht das nichts aus. Am Wichtigsten ist, dass wir heute den Job erledigt haben."

Naturgemäß zeigte sich auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner von der Vorstellung seines Schützlings angetan. "Eine tolle Leistung von Sebastian, er hat in Q3 alles herausgeholt", lobte der Brite, der jedoch ein wenig vor Lewis Hamilton zitterte. "Mercedes ist am ganzen Wochenende stark. Bei Lewis' zweitem Run hatten wir ein bisschen Sorgen, aber wir hatten ja gut vorgelegt."