Mercedes gab in dieser Saison oftmals den Ton im Qualifying an: 14 Zeittrainings - acht Pole Positions. Doch zuletzt hatten die Silberpfeile das Nachsehen hinter Sebastian Vettel, so auch in Korea. Lewis Hamilton musste sich hinter dem Weltmeister mit Startplatz zwei zufrieden geben, dem Briten fehlten 0,218 Sekunden zur Bestzeit. Seit geraumer Zeit rätselt die Motorsportwelt, warum Vettel so dominant auftritt. Hamilton hatte nach dem Qualifying in Yeongam zumindest eine Idee: "Seine Füße sind nicht so groß, aber vielleicht etwas schwerer, also kann er immer Vollgas geben." Ob es wirklich an Vettels Schuhgröße liegt, sei einmal dahingestellt. Klar ist aber, dass Hamilton am Rennsonntag angreifen will, um Vettels vierten Sieg in Folge zu verhindern.

"Wir hatten heute ein gutes Qualifying und hoffentlich können wir im Rennen mit den Red Bulls kämpfen", so der Weltmeister von 2008. "Bedrohungen lauern überall, aber ich schaue einfach nach vorn. Ich werde auf jeden Fall so hart wie möglich pushen, um Sebastian zu überholen." Positionsgewinne sind in Korea traditionell ein Kunststück, doch auf dem langen Weg zur ersten Kurve könnte Hamilton seinen ersten Versuch starten. "Überholen ist hier nicht einfach, aber ich werde es versuchen", zeigte sich Hamilton angriffslustig. "Ich bin froh, dass das Auto hier konkurrenzfähig ist. Die Jungs haben gute Arbeit geleistet, uns so weit nach vorn zu bringen."

Zuletzt reichte es in Singapur für Mercedes nur für die Plätze vier und fünf. In Korea wäre es wieder einmal Zeit für einen Platz auf dem Podium, auch im Hinblick auf die Konstrukteurswertung. Die Silberpfeile belegen derzeit den dritten Platz hinter Ferrari mit sieben Punkten Rückstand. "Ich hoffe, dass Mercedes hier näher dran ist als in Singapur", so Niki Lauda angesichts der Vettel-Dominanz der vergangenen Wochen. "Ich glaube, dass es morgen enger wird - es war schon peinlich, wie weit Sebastian in Singapur vorn lag."