Fernando Alonso ist frustriert. Nachdem sich die erste Ernüchterung nach Startplatz sieben in Singapur gesetzt hat, analysiert der WM-Zweite die Dinge. Dabei muss Alonso feststellen, dass mehr als eine Sekunde Rückstand auf WM-Konkurrent Vettel wohl das endgültige Aus im Titelkampf bedeutet. "Ich denke, wir müssen realistisch sein und absolut nicht glücklich über die Leistung, die wir hier gezeigt haben", wurde der Spanier deutlich.

Ohne Pause wurde in Maranello gearbeitet, um neue Teile für den F138 nach Singapur zu bringen. Dennoch ist Ferrari weit von der Position entfernt, die das Team sich ursprünglich vorgenommen hatte. Das liegt laut Alonso aber sicher nicht an der fehlenden Arbeit in der Fabrik. "Unsere Konkurrenten schauen kein Fernsehen zwischen den Grands Prix und verbessern sich auch", erklärte Alonso mit etwas Sarkasmus in der Stimme.

"Wir haben das Maximum getan und neue Teile zu diesem Rennen gebracht. Sie arbeiten zwar in gewisser Weise, aber vielleicht nicht genug", so die ernüchternde Erkenntnis des Champions von 2005 und 2006. Ferrari gab auch nach großem Rückstand am Freitag die Hoffnung noch nicht auf. Es wurde über Nacht geschraubt, Dinge verändert und zumindest eine kleine Verbesserung im Fahrverhalten erkannte Alonso dadurch im Qualifying - aus seiner Sicht leider nicht genug. "Jeder pusht in die gleiche Richtung und der Abstand ist sehr groß - das ist traurig."

Rückschritt statt Verbesserung

Besonders frustrierend ist für Alonso die Tatsache, dass offenbar in den letzten Rennen keine großartige Steigerung stattgefunden hat. Bereits in Ungarn galt Ferrari auf dem High-Downforce-Kurs als vierte Kraft, in Singapur sieht die Situation für Alonso nicht wesentlich besser aus. "Das sind natürlich traurige Nachrichten für uns, aber es gibt nichts, was wir noch tun können, außer uns perfekt auf das Rennen morgen vorzubereiten", so Alonso weiter.

Noch viel schlimmer, als die Erkenntnis in Singapur weit ab von der Pace zu sein, ist die Aussicht auf die kommenden Rennen. Wenn es nach Alonso geht, wird Ferrari eher weitere Rück- als Fortschritte machen. "Wir werden sehen, ob wir uns in den kommenden paar Rennen verbessern können, aber ich bezweifle das, denn vor Juli waren wir rund 0,8 Sekunden langsamer als unsere Konkurrenten und hier sind es 1,1 Sekunden", ließ der Ferrari-Pilot seinem Frust freien Lauf und setzte sogar noch einen oben drauf. "Es ist nicht so, dass wir in Korea oder Japan durch Magie auf einmal auf Pole stehen."