Bei Sauber stehen in den kommenden Wochen einige wichtige Entscheidungen für 2014 an. Über die Fahrer herrscht noch ebenso Unklarheit (Sergey Sirotkin muss erst seine Superlizenz-Prüfung bestehen) wie über den Motor und Sponsoren. Zumindest bei der Motoren-Frage zeichnet sich aber eine baldige Lösung ab. "Es gibt nur noch ein paar Details zu klären. Wir sind sehr nah dran, dass es verkündet wird. Wir haben schon die Informationen über den Motor für unsere Entwicklung bekommen. Und wir haben immer nur auf diese eine Option geschaut", erklärte Teamchefin Monisha Kaltenborn nach dem Rennen.

Im Sponsorenbereich erhofft man sich vor allem aus Russland in den kommenden Wochen enormen Zuspruch. "Ich hoffe, dass wir noch in dieser Saison neue Sponsor-Logos auf dem Auto sehen. Wir hoffen auch, dass im Hinblick auf Sotchi etwas passiert", verriet die Österreicherin, die einmal mehr ihrem Ärger über negative Medienberichte Ausdruck verlieh. "Abgesehen von persönlichen Dingen, glaube ich, dass manche nicht merken, wie sie dem Sport schaden. Es wird nur noch darüber berichtet: Jetzt geht es dem schlecht, und jetzt dem. Das zeigt natürlich, wie schlecht der Zustand ist. Schuld daran sind wir – also die Teams. Weil wir immer nur reden und nichts tun. Zumindest tun diejenigen nichts, die etwas tun könnten."

Bei Sauber sei mit der Zusammenarbeit mit den russischen Konsortien alles im Plan, versicherte Kaltenborn. "Wir haben eine Partnerschaft mit drei Parteien verkündet. Der staatliche Fonds des Nordwestens war vor allem in der Anfangsphase involviert. Der Fonds hat die Basis gelegt, alles in die Kanäle geführt, hat uns gezeigt, wo man hingehen soll und mit wem man reden muss. Im zweiten Schritt kam dann der zweite Fonds hinzu, der ganz klar auf kommerzielle Dinge ausgelegt ist. Sie fokussieren sich auf Technologie. Da geht es ebenfalls um die Weiterführung der Petronas-Schiene", sagte die Sauber-Chefin.

"Mit dem NIAT geht es mehr um punktuelle Dinge, die vielleicht auch in dieses Center rein sollen. Es war aber zunächst nie gedacht, dass das NIAT Teil dieses Centers ist. Das ist eine eigenständige Einheit, die ganz woanders angeordnet ist", führte Kaltenborn die künftige Ausrichtung ihres Unternehmens aus.

Auch über den zweiten Fahrer zerbreche man sich schon den Kopf. "Idealerweise will man einen erfahreneren Teamkollegen. Aber wir waren schon früher in solch einer Situation und es hat auch mit zwei etwas unerfahreneren Piloten gut funktioniert. Wir bekommen bei Verhandlungen natürlich Fragen nach unserer finanziellen Situation und dem Potenzial in der Zukunft. Im vergangenen Jahr war das noch nicht so. Es liegt an uns, die Fahrer zu überzeugen. Es wird kein Einfluss von Ferrari auf die Fahrerwahl genommen. Es gibt keine Verpflichtung noch einen zweiten Russen zu nehmen."