Das Qualifying zum kürzesten Rennen des Jahres ist geschlagen. Einmal mehr sicherte sich Sebastian Vettel die Pole Position und auch Nico Hülkenberg konnte als Dritter vollauf überzeugen, während es für Nico Rosberg und Adrian Sutil enttäuschend lief. Motorsport-Magazin.com fasst die Leistungen der vier deutschen Piloten zusammen.

Sebastian Vettel

Im Qualifying war Vettel mehr als aufgeweckt, Foto: Red Bull
Im Qualifying war Vettel mehr als aufgeweckt, Foto: Red Bull

Monza ist gemeinhin für seine knappen Zeitabstände bekannt und auch heute ging es im königlichen Park wieder durchaus eng zur Sache, doch einer wollte sich in dieses Bild partout nicht einfügen. Die Rede ist von Sebastian Vettel, der auf überlegene Art und Weise die 40. Pole Position seiner Karriere herausfuhr und damit als Top-Favorit in den Großen Preis von Italien startet. "Zumindest für heute haben wir unsere Arbeit erledigt, aber der richtige Job muss morgen gemacht werden", zeigte sich der Heppenheimer mit seinem vollbrachten Tagwerk durchaus zufrieden.

Die Pole Position hatte sich dabei bereits in den vorangegangen Trainingssitzungen angekündigt, in denen Vettel stets die Nase vorne hatte. Dennoch blieb der Weltmeister hinsichtlich des traditionsreichen Rennens bei Motorsport-Magazin.com vorsichtig: "Viele Dinge können uns stoppen, etwa der Start. Es ist ein weiter Weg zur ersten Kurve. Ich hoffe, dass wir gut wegkommen und einen guten Rhythmus finden. Gestern im Renntrimm hatten wir einen solch guten Lauf und ich hoffe, dass wir ihn mitnehmen können."

Nico Hülkenberg

Für die Sensation des Tages schlechthin sorgte zweifelfrei Nico Hülkenberg, der den bis dato so schwächelnden Sauber-Boliden auf die dritten Position stellte und damit all jene Kritiker Lügen strafte, die bereits den Abgesang der schweizerischen Mannschaft angestimmt hatten. "Ich bin sehr zufrieden, damit hätte ich niemals gerechnet", jubelte der Emmericher. "Das war ein schönes Highlight für uns und wird uns ein bisschen Auftrieb verleihen. Vielen Dank ans Team, die nach einem schwierigen Jahr immer weiter arbeiten und nie aufgeben."

Angesichts dieser bravourösen Leistung verwunderte es wenig, dass auf den Sauber-Piloten Lob von allen Seiten einprasselte, allen voran von seiner Teamchefin. "Ich konnte es fast nicht glauben. Man schaut dann noch einmal hin und fragt sich, ob das wirklich sein kann. Wir haben uns natürlich wahnsinnig gefreut", strahlte Monisha Kaltenborn beim Interview mit Motorsport-Magazin.com über das ganze Gesicht. Auch Eddie Jordan, seines Zeichens ehemaliger Teamchef und nunmehriger TV-Experte, kam aus dem Staunen nicht mehr hinaus: "Ich frage mich nur, was für eine Karotte sie vor ihn hingehängt haben. Es könnte eine Ferrari-Möhre gewesen sein...", scherzte der Ire.

Nico Rosberg

Rosberg schlug sich mit technischen Problemen herum, Foto: Sutton
Rosberg schlug sich mit technischen Problemen herum, Foto: Sutton

Der Tag hatte für Nico Rosberg schon alles andere als gut begonnen. Aufgrund eines Hydraulikdefekts konnte der Silberpfeil-Pilot im dritten Freien Training lediglich wenige Runden drehen, was sich auch im Qualifying auswirken sollte, denn der Wahl-Monegasse musste auf das Setup vom Freitag zurückgreifen, das ihm nicht gänzlich behagte und sich im schlussendlich enttäuschenden sechsten Rang widerspiegelte.

"Das Auto hat mir nicht gelegen, ich hatte tierisch viel Untersteuern und wusste nicht, wie ich es verbessern sollte. Das ist vor allem in Monza schwierig, weil man hier Vertrauen ins Auto benötigt und das hatte ich einfach nicht", klagte Rosberg. Dennoch wollte der 28-Jährige die Flinte nicht ins Korn werfen, denn er habe im Verlauf des bisherigen Rennwochenendes auch Positives gesehen: "Für das Rennen stehe ich gut da. Hoffentlich funktioniert das Setup da besser, ich hatte am Freitag ein paar gute Longruns."

Adrian Sutil

Auch für Adrian Sutil begann der Samstag im königlichen Park nicht unbedingt optimal, denn der Force-India-Pilot drehte sich in der morgendlichen Session von der Strecke, verlor im Gegensatz zu Rosberg jedoch keine wertvolle Trainingszeit. Dennoch musste sich der Gräfelfinger im Qualifying mit der vierzehntbesten Zeit begnügen und da er auch noch Lewis Hamilton aufgehalten hatte, wurde auf Geheiß der Stewards der 17. Startplatz daraus.

"Das war ein hartes Qualifying", gestand Sutil, dem auch die über Nacht vorgenommenen Änderungen der indischen Crew nicht wirklich helfen konnten. "Das Auto fühlte sich im Qualifying ein bisschen besser an, aber wir sind noch immer zu weit davon entfernt, wo wir sein sollten", gestand er enttäuscht. "Meine Runde in Q2 war nicht so schlecht und P14 war heute das Maximum."