Fernando Alonso war nach dem Qualifying in Monza immer wieder bemüht zu erklären, wie glücklich er mit Startplatz fünf ist. Dabei gefiel es dem Spanier gar nicht, dass er wieder und wieder auf seinen Funkspruch angesprochen wurde, Felipe Massa sei zu schnell und dadurch ginge ihm der Windschatten verloren. "Ich folgte ihm über das gesamte Qualifying. In Q3 hatten wir am Ausgang von Kurve vier plötzlich Jean-Eric Vergne zwischen uns", erklärte Alonso. "Ich wollte seinen Windschatten nutzen, doch er ließ mich vorbei. Daraufhin gab ich dem Team Bescheid, dass Felipe nun zu weit weg ist."

Fernando Alonso war sauer, Foto: Sutton
Fernando Alonso war sauer, Foto: Sutton

Ferrari gab laut Alonso Massa die Anweisung, in der Parabolika etwas langsamer zu machen, um Alonso wieder aufschließen zu lassen. "Ich konnte die Runde in dem mehr oder weniger gleichen Abstand fahren", verstand Alonso die ganze Aufregung nicht. Sauer machte den Spanier allerdings, dass nur sein erster Funkspruch für die Weltöffentlichkeit zu hören war, sein Dank an Massa allerdings nicht mehr. "Daher muss ich Massa danke sagen. Wir haben das in Q1 und in Q2 gemacht und letztlich klappte es auch in Q3."

Red Bull vor der Nase

Damit wollte Alonso das Thema beenden, um nicht noch wütender zu werden und stellte klar, wie großartig das Ergebnis in Monza eigentlich sei. "Es ist das erste Mal seit langer Zeit, dass ich einen Red-Bull-Heckflügel in der Startaufstellung sehen kann", freute sich Alonso. "Normalerweise ist der Samstag immer das Schlimmste am Rennwochenende. Wir haben vier oder fünf Autos zwischen uns und den Red Bulls und bis wir alle überholt haben, ist Red Bull zehn Sekunden weg." Diesmal könne er aber bereits in der ersten Kurve und der ersten Runde angreifen und es nicht zu einem großen Abstand kommen lassen.

Red Bull zu folgen, wäre dann kein Problem, schließlich konnte er in anderen Rennen den Abstand zur Spitze meist konstant halten. "Wir haben diesmal keinen Hamilton, Räikkönen oder Grosjean vor uns, die uns im ersten Teil des Rennens aufhalten und normalerweise haben wir am Sonntag eine großartige Pace", zeigte sich Alonso sehr optimistisch. "Wenn wir das morgen auch haben, sehe ich keinen Grund, warum wir den Red Bulls nicht folgen können sollten."

Gleichzeitig gestand der Spanier, dass Folgen das eine, Vorbeifahren aber das andere sei. Daher zeigte sich Alonso nicht besorgt bezüglich des eventuell kommenden Regens - im Gegenteil. Er rechnet damit, dass derartige Bedingungen Ferrari sogar in die Karten spielen könnten. "In einem normalen Rennen wird es schwierig werden, die Red Bulls zu schlagen. Daher ist Regen vielleicht sogar gut für uns", überlegte der Ferrari-Pilot.