Die Sommerpause hat ein Ende, mit dem Großen Preis von Belgien steht das elfte Rennen der Saison bevor. Motorsport-Magazin.com beleuchtet die aktuelle Form der vier deutschen Piloten Nico Rosberg, Sebastian Vettel, Nico Hülkenberg und Adrian Sutil.

Nico Rosberg

Während nicht wenig Beobachter Lewis Hamilton als großen Rivalen von Sebastian Vettel ausmachen, steht Nico Rosberg ein wenig im Schatten. Der Rückstand des 26-Jährigen auf die WM-Spitze ist beträchtlich und nur mit weiteren Siegen kann er zurück ins Rampenlicht fahren. Vielleicht ist es ja schon in Spa-Francorchamps soweit, wo der Silberpfeil im Vorfeld als stärkstes Auto gilt. "Ich fühle mich wirklich super und freue mich auf das Rennen", war Rosberg am Donnerstag bester Dinge. "Ich habe die Hoffnung, dass das Auto hier super läuft. Es ist zwar komplett anders als in Ungarn, aber die Chance besteht, dass es hier gut für uns laufen wird."

Bislang gar kein Thema waren die Reifen, die Mercedes in der Vergangenheit immer wieder Probleme bereiteten. Doch in Ungarn lief der Silberpfeil auf den überarbeiteten Reifen wie ein Uhrwerk und auch in Belgien ist Rosberg guter Dinge. "Die neuen Reifen scheinen für uns gut zu funktionieren", sagte er. "In Ungarn war es sehr heiß und trotzdem waren wir schnell - nicht die Schnellsten, aber nah dran. Diese Reifen scheinen für uns auf jeden Fall kein Rückschritt zu sein." Wichtig sei es nun, die Konstanz zu verbessern. Davon kann gerade Rosberg ein Liedchen singen: "Ich hatte drei Ausfälle in zehn Rennen - das ist auch eine Konstanz... Wir haben unsere Spitzen, wo wir schnell und absolut dominant sind, aber das muss öfter der Fall sein."

Sebastian Vettel

Eine Kampfansage gibt es von Vettel zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte wie gewohnt nicht. Dabei sprechen seine vergangenen Auftritte in Spa für ein starkes Ergebnis. 2011 stand der Red-Bull-Pilot zuletzt ganz oben auf dem Podest. "Wir hatten Jahre, wo wir nicht vorne dabei waren, andere Jahre, wo wir gut waren, aber es trotzdem nicht für ganz vorne gereicht hat, und Jahre, die sehr gut liefen", fasste er bei Motorsport-Magazin.com zusammen. "Wir müssen schauen, dass wir morgen mit dem richtigen Fuß aufstehen, die Reifen richtig verstehen, damit wir für Sonntag gut aufgestellt sind."

Neue Frisur für Vettel, Foto: Sutton
Neue Frisur für Vettel, Foto: Sutton

Als Hauptkonkurrenten machte Vettel die Silberpfeile aus, die sich seit dem Monaco GP abwechselnd mit ihm in die Siegerliste eintrugen. "Mercedes ist insgesamt sehr schnell, gerade in den letzten Rennen", meinte er. Aber auch wenn Red Bull die Konkurrenz im Auge behält, liegt der Fokus auf der eigenen Arbeit. "Vor allem müssen wir unseren Weg gehen, unsere Dinge regeln, uns nicht zu sehr ablenken lassen", betonte der dreifache Weltmeister.

Nico Hülkenberg

Das Sportliche rückte zuletzt bei Nico Hülkenberg etwas in den Hintergrund. Viel interessanter ist die Frage nach der Zukunft des 26-Jährigen. Von Lotus über Ferrari, wurde Hülkenberg schon überall gehandelt. Er selbst hält sich bedeckt, hätte die Situation aber gern im September geklärt. Bis dahin steht erst einmal das Rennen in Spa auf dem Plan und Punkte dürften es für Hülkenberg ruhig wieder einmal sein. Mit Ausnahme von Ungarn sah er in den vergangenen drei Grands Prix die Zielflagge stets als Zehnter. "Wir waren immer ein bisschen außerhalb der Top-10 und ich musste ein bisschen auf das Pech anderer Fahrer hoffen", räumte er ein.

Wo rast Hülkenberg hin?, Foto: Sutton
Wo rast Hülkenberg hin?, Foto: Sutton

An diesem Umstand soll sich auch am kommenden Wochenende in Belgien nicht ändern. "Ich sehe uns hier in einer ähnlichen Situation: Um Punkte erzielen zu können, muss alles passen", so Hülkenberg. Spa ist ein gutes Pflaster für den Deutschen, in der vergangenen Saison fuhr er fast schon sensationell auf Platz vier.

Adrian Sutil

Trotz fehlender Updates geht der Force-India-Pilot zuversichtlich in die zweite Saisonhälfte. "Manchmal wird man besser, indem man nur das vorhandene Paket optimiert. Da kann man viel Zeit gewinnen, ohne große Updates zu haben, und bei uns ist in punkto Optimierung noch einiges möglich", warnte er davor, sein Team abzuschreiben. Allerdings gab Sutil zu, dass Force India zu Beginn der Saison besser aussah. "Ich denke, die anderen Teams haben dazugewonnen, aber wir können es auch besser."

Besonders gut konnte es Force India in der Vergangenheit in Spa. Unvergessen ist Giancarlo Fisichellas zweiter Platz 2009. Sutils bestes Ergebnis stellt bislang ein fünfter Rang aus dem Jahr 2010 dar. "Ich mache mir keine Sorgen", stellte er vor dem Klassiker in den Ardennen klar. "Unser Auto hat einen guten Top-Speed und verhält sich in den schnellen Kurven neutral." Zudem fühle er sich in den schnellen Kehren wohl. Auch die Reifen bereiten Sutil trotz der hohen Belastung keine Sorgen. "Ich erwarte nicht, dass etwas Verrücktes passiert", sagte er. "Mit der richtigen Strategie sollte ein gutes Rennen möglich sein."