Mit dem Großen Preis von Belgien steht direkt nach der Sommerpause eines der Highlights im Rennkalender an. Wirft man einen Blick auf die Vorberichte, läuft in Spa-Francorchamps alles auf einen Zweikampf zwischen Sebastian Vettel und Mercedes hinaus. Die Silberpfeile gewannen drei der vergangenen fünf Rennen. Die anderen beiden: Vettel. Sein Vorsprung auf Ungarn-Sieger Lewis Hamilton beträgt 48 Punkte und sollte der Heppenheimer seinen Vorsprung über die beiden Wochenenden in Spa und Monza retten können, rechnet kaum noch jemand damit, dass Vettel nicht seinen vierten WM-Titel einfährt.

Vorentscheidende Wochen also in der Formel 1, in Spa geht es los. "Mercedes ist insgesamt sehr schnell, gerade in den letzten Rennen", stellte Vettel am Donnerstag fest und machte Hamilton als einen großen Konkurrenten aus. Die Ardennen-Achterbahn von Spa scheint dem Mercedes-Silberpfeil besser zu liegen als dem Red Bull, der sich eher in schnellen Kurven als auf langen Geraden wohl fühlt. Die Mannschaft aus Milton Keynes bleibt aber zuversichtlich, dass Vettel in bester Verfassung aus der Pause zurückgekehrt ist und den Silberpfeilen Paroli bieten wird. "Es ist bekannt, dass Sebastian extrem stark aus der Sommerpause zurückkommt und in der letzten Saisonhälfte fähig ist, noch mal eine Schippe draufzulegen", so Helmut Marko gegenüber der Sport Bild. Außerdem kündigte Red Bulls Motorsportberater an, dass das Team in den ausstehenden neuen Rennen stets neue Teile ans Auto bringen wolle.

Vettel selbst bleibt - wie gewohnt - nach außen hin gelassen, warnte aber davor, sich jetzt auf den Lorbeeren auszuruhen. Vielmehr müsse das Team seinen Weg weiter konsequent fortsetzen. "Wir behalten die anderen im Auge. Aber vor allem müssen wir unseren Weg gehen, unsere Dinge regeln, uns nicht zu sehr ablenken lassen", so der amtierende Champion. Und Teamkollege Mark Webber, der sich zum Ende der Saison aus der F1 zurückzieht? Der Australier freut sich auf den Klassiker in Spa: "Keiner von uns kam einem F1-Auto in den vergangenen vier Wochen nah und dann - bam! - fahren wir auf einer der tollsten Strecken dieser Welt."

Red Bull: Spa Bilanz

Red Bull in Spa: Das so erfolgsverwöhnte Weltmeisterteam konnte in den Ardennen bisher lediglich einen Sieg feiern, den Sebastian Vettel 2011 einfuhr. Hinzu kommen drei zweite und ein dritter Platz.

Sebastian Vettel in Spa: Der Heppenheimer trug 2011 den Sieg davon, während er im vergangenen Jahr den zweiten Platz belegte. 2009, in seinem ersten Jahr in Diensten von Red Bull, wurde er Dritter.

Mark Webber in Spa: Für den Australier stehen zwei zweite Plätze aus den Jahren 2010 und 2011 als Bestleistungen zu Buche. Seit 2005 sah Webber in Spa stets das Ziel, der ganz große Erfolg fehlt dem Australier aber noch.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Showdown in Spa: Vettel gegen Red Bull lautet das große Duell vor dem Belgien-Klassiker. Die meisten rechnen damit, dass der Mercedes in den Bergen besser geht und der nächste Silberpfeil-Sieg herausspringt. Aber: Der Red Bull bleibt der absolut beste Allrounder im Feld und sah auch in Spa nicht schlecht aus. Da sich die Relevanz des Qualifyings in Belgien eher in Grenzen hält, sehe ich Red Bull und Mercedes auf gleicher Performance-Höhe. Kaum woanders kommt es so auf den Fahrer an wie in Spa und hier schätze ich Vettel angesichts der Druck-Situation ein kleines bisschen vor Hamilton. (Robert Seiwert)