Konsolidierung vorrangiges Ziel - Titelkampf? Wolff will davon nichts wissen

Zehn Rennen sind geschlagen, neun stehen noch bevor. Die Bilanz von Mercedes kann sich bisweilen durchaus sehen lassen, denn die Stuttgarter holten nicht nur sieben Pole Positions und bewiesen damit, dass der F1 W04 über eine Runde der schnellste Bolide im Feld ist, sondern rangieren dank der guten Punkteausbeute in der Konstrukteurs-Wertung hinter Red Bull auf dem zweiten Platz. Lewis Hamilton liegt nach seinem Debüt-Sieg für Mercedes in Ungarn 48 Punkte hinter Leader Sebastian Vettel und verfügt damit über intakte Titelchancen, von denen Motorsportchef Toto Wolff jedoch nichts wissen will. Der Österreicher mahnt zur Vorsicht.

"Wenn wir vor einem halben Jahr über Titelchancen in der Fahrer- oder Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gesprochen hätten, wäre es absolut verrückt gewesen", sagte der 41-Jährige. "Unsere Mitbewerber haben es geschafft, sich nachhaltig an der Spitze festzusetzen - das ist, was wir erreichen müssen", strich Wolff hervor. "Konsolidierung sollte das Ziel für die zweite Hälfte des Jahres sein und nicht der Blick auf die Weltmeisterschaften."

In Ungarn gelang es Mercedes, trotz der äußerst hohen Temperaturen eine überzeugende Leistung abzurufen, ohne jedoch die Reifen überzubelasten. Dennoch bleibt Wolff vorsichtig, was das leidige Thema angeht und möchte die weitere Entwicklung abwarten, ehe er in Euphorie verfällt. "Wir können nicht zuversichtlich sein. Es wäre der falsche Ansatz zu sagen, dass wir den goldenen Schlüssel gefunden haben", erklärte er. Vielmehr ginge es darum, die in Budapest gesammelten Daten zu analysieren und bestmöglich auf die nun folgenden Strecken zu transferieren, um nach der Sommerpause ebenfalls erfolgreich abzuschneiden. "Wir müssen die Köpfe unten behalten und versuchen, den Sieg in Performance auf der Strecke umzuwandeln", gab Wolff die Marschroute vor.

Die Mercedes-Zwischenbilanz