Vor dem GP von Ungarn zeigte sich Nico Rosberg überzeugt, dass Mercedes nach dem Ausschluss von den Young Driver Tests in Silverstone einiges aufzuholen hat. "Klar haben wir Aufholbedarf, der einzige Vorteil ist, dass es im Vorjahr auch ähnliche Reifen gab. Deswegen fangen wir nicht komplett bei null an. Wir haben auch von Pirelli aus Silverstone ein paar Informationen bekommen, das hilft allerdings nicht so viel", gab der Deutsche zu Protokoll.

Warum das Auto bei höheren Temperaturen Probleme mit dem Reifenabbau hat, kann man sich bei Mercedes nach wie vor nicht erklären. Ein weiterer Grund sei mit der Umstellung auf die neuen Reifen und den neuen Vorschriften von Pirelli hinzugekommen. "Dass wir die Reifen jetzt nicht mehr von links auf rechts wechseln dürfen und umgekehrt, ist uns sicher nicht zugutegekommen", so Rosberg.

Dass der Wahl-Monegasse bei heißen Temperaturen schon vor dem Wochenende weiß, dass es mit einem guten Ergebnis nichts werden wird, will er aber nicht gelten lassen: "Es gibt da so viele Faktoren, die mit reinspielen. Die Temperaturen sind nicht nur für die Reifen ein Problem, sondern auch für die Kühlung des Autos. Alle werden das Auto mehr kühlen müssen, dadurch geht Performance verloren. Es wird interessant sein, wie die einzelnen Teams damit zurechtkommen."

Trotz der schlechten Performance bei hohen Temperaturen ist Rosberg angesichts seiner guten Ergebnisse nicht unzufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. "Man darf nicht vergessen, wo wir im Vorjahr waren. Wir sind trotz allem das Team mit der größten Leistungssteigerung. Bereits jetzt, nach neun Rennen, haben wir mehr Punkte als in der gesamten vorigen Saison. Wir sind Zweiter in der Konstrukteurs-WM, es geht eindeutig in die richtige Richtung", meinte er. Dennoch bezeichnet er die Saison nur als OK. Für eine perfekte Saison müssten für ihn schon ähnlich gute Leistungen zu Buche stehen wie bei Sebastian Vettel.

Die aktuell wichtigste Frage bei Mercedes ist die Überlegung, wann man wie viele Ressourcen auf die Entwicklung des Fahrzeugs für 2014 verlegt und ab wann die Entwicklung des aktuellen Autos stillsteht. Rosberg bezeichnet diese Entscheidung als einziges Ratespiel. "Auf der einen Seite ist es natürlich ein tolles Gefühl, anzureisen und zu wissen, dass man das beste Auto hat. Andererseits ist nächstes Jahr einfach eine tolle Chance mit den ganzen Regeländerungen. Man muss sehr viel raten, weil wir nicht wissen, wann wir wo stehen werden."