Was sind deine Gefühle nach dem Formel-1-Test?
Da Costa: Es war großartig, für eineinhalb Tage mit dem Team zu testen, das die letzten drei Weltmeistertitel geholt hat.

Was ist der Unterschied zwischen einem Formel Renault 3.5 und einem Formel-1-Fahrzeug?
Da Costa: Der F1-Bolide hat etwa 200 bis 300 PS mehr und ist 50 Kilo leichter. Er hat wesentlich mehr Grip, alles geht schneller und zackiger. Es hat schon ein paar Runden Eingewöhnung gebraucht, aber am Ende lief es ganz gut.

Wie sind Sie ins Red Bull Juniorenprogramm gekommen?
Da Costa: Letztes Jahr hatte ich einen guten Start in die GP3-Saison. Als ich Monaco meine erste Pole des Jahres geholt habe, ist Red Bull auf mich zugekommen.

Bist du bereit für die Formel 1?
Da Costa: So bereit wie man sein kann. Es ist schwer zu sagen, wann man wirklich bereit ist, aber ich denke, ich bin so gut vorbereitet wie es geht. Das Training lief ganz normal über den Winter und in der Saison versucht man, das Niveau zu halten oder etwas stärker zu werden. Ich trainiere aber schon jetzt auf F1-Niveau.

Erst die Probleme in den Griff bekommen

Es gibt Gerüchte, dass Jean-Eric Vergne oder Daniel Ricciardo nächstes Jahr den Aufstieg zu Red Bull Racing schaffen könnten. Wärst du einer der Kandidaten auf das dann freie Cockpit bei Toro Rosso?
Da Costa: Ich weiß es nicht. Der Auftrag ist zunächst einmal, hier gut zu sein. Wir haben im Moment ein paar Probleme und konzentrieren uns im voll und ganz auf die World Series by Renault. Wenn wir hier alles richtig machen, dann ist sicher alles möglich.

Seit dem Saisonauftakt in Monza hat da Costa nicht mehr gewonnen, Foto: WS by Renault
Seit dem Saisonauftakt in Monza hat da Costa nicht mehr gewonnen, Foto: WS by Renault

Kommen wir zu deiner aktuellen Rennserie, der Formel Renault 3.5: Du bist nach drei Siegen in Folge bei den letzten drei Rennen 2012 als Favorit in diese Saison gegangen. Was hat nicht geklappt, so dass nur ein Saisonsieg bislang herausgesprungen ist?
Da Costa: Wir haben mehr erwartet und arbeiten daran, dass wir dieses Mehr erfüllen. Es ist nicht so, dass wir mit dem Erreichten bisher zufrieden sind. Vieles lief gegen uns und wir müssen dem ganzen Herr werden.

Ihr Ziel für 2013 ist der Titel in dieser Serie. Jean-Eric Vergne hat 2011 nur den zweiten Platz erreicht, trotzdem hat er in der folgenden Saison den Schritt in die Formel 1 geschafft. Vielleicht musst du dein Ziel ja gar nicht erreichen?
Da Costa: Mir ist egal, was Jean-Eric oder Daniel gemacht haben. Mein Ziel ist der erste Platz in der Formel Renault 3.5 in dieser Saison. Wir tun im Moment alles, um die Probleme zu überwinden und werden sehen, was passiert.

Dein Kollege Sergej Sirotkin könnte nächstes Jahr mit Sauber in der Formel 1 debütieren. Er ist jünger als du, glauben du, dass er bereit für diesen Schritt ist?
Da Costa: Ich weiß es nicht. Ich fahre in dieser Serie das erste Mal gegen ihn, ich kenne ihn nicht so gut. Ich habe genug damit zu tun, mich um mich selbst zu kümmern, das reicht.

Auch Helmut Marko wollte sich zu der Möglichkeit, dass da Costa nächstes Jahr für Toro Rosso fahren könnte, nicht äußern. Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com bezeichnete er seine Gespräche mit Da Costa im Rahmen der World Series by Renault im österreichischen Spielberg als normale Tätigkeit für das Red Bull Junior Team.