Bei Sauber fliegt der Pleitegeier durch die Hallen. In Hinwil ist schon lange nichts mehr so, wie es in den guten Tagen einmal war. Vergangene Woche allerdings der Befreiungsschlag. Durch die Partnerschaft zwischen dem Investment Corporation International Fonds, dem Staatlichen Fonds zur Entwicklung der Nord-Westlichen Russischen Föderation, dem Nationalen Institut für Luftfahrt und Technologie und der Sauber Motorsport AG schien alles wieder bergauf zu gehen.

Wie die Schweizer SonntagsZeitung berichtet, sollen stattliche 470 Millionen Schweizer Franken - rund 380 Millionen Euro - überwiesen werden. Damit wären die geschätzten 105 Millionen Schulden getilgt. Das Geld wird aber erst Ende August in der Schweiz eintreffen und könnte weitreichende Konsequenzen mit sich bringen. Zwar behält Peter Sauber die Aktienmehrheit, Team-Name und Sitz bleiben bestehen. Allerdings gibt es im Leben nie eine Leistung, ohne eine Gegenleistung zu verlangen: Die Geschäftsleitung.

Damit könnte die erste Teamchefin der Formel 1, Monisha Kaltenborn, schneller als gedacht schon wieder Geschichte sein. Teambesitzer Sauber hätte angeblich am liebsten einen Schweizer. Einige Anfragen wurden bereits getätigt, die Antwort fiel aber immer negativ aus. Sauber nahm zu diesem Thema bisher noch nicht offiziell Stellung. Ob, wann und durch wen Kaltenborn ersetzt werden soll, ist offen.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Jetzt lassen wir mal die Kirche im Dorf und warten einfach ab. Natürlich überweist niemand einfach so eine halbe Million und will dafür einen feuchten Händedruck. Die russische Investition wird an Sauber nicht spurlos vorübergehen. Rein auf die Strecke bezogen, leistet Monisha Kaltenborn keine schlechte Arbeit. Es wird sich zeigen, ob wirklich an ihrem Stuhl gesägt wird, im Moment ist die Österreicherin aber noch Geschäftsführerin und solange keine gegenteilige Aussage von Sauber kommt, ist daran auch nicht zu rütteln.