Mark Webber fiel zurück, beschädigte sich den Frontflügel, kämpfte sich zurück, profitierte von einer guten Strategie und landete am Ende relativ zufrieden auf Rang zwei - aber eben nur relativ. "Der zweite Platz ist besser als ein Schlag in die Magengrube und ich bin glücklich, ihn zu haben, aber es war eng um den Sieg, daher ist es auch ein bisschen frustrierend", fiel das Fazit des Australiers gemischt aus.

Das gesamte Rennen hätte aus der Herausforderung bestanden, die Reifen am Leben zu halten und gleichzeitig immer mit der Angst zu leben, das nächste Opfer der Reifen-Causa zu werden. So schwierig die Situation über 52 Runden auch war, am Ende hätten es für Webber gerne noch ein paar mehr sein können, denn Nico Rosberg war direkt vor seinem Red Bull. "Es war eng und ich hätte gerne noch ein paar Runden gehabt", erklärte der Australier. "Aber nicht nur, um ihn unter Druck zu setzen, sondern auch, um zu analysieren, an welchen Stellen er stärker oder schwächer war, wo er KERS einsetzte und wo ich meine Waffen gegen ihn hätte einsetzen können."

Rosberg sei eben nicht langsam gewesen, musste Webber aber anerkennen und so fehlte ihm die Winzigkeit von einer Zehntel-Sekunde, um ins DRS-Fenster zu gelangen und einen Angriff zu starten. "Ich habe wirklich Druck gemacht, aber ich konnte nicht schnell genug aufholen, um DRS gegen ihn einzusetzen", sagte der Australier, der zum letzten Mal in seiner Karriere in Silverstone ein Formel-1-Rennen bestritt. "Immerhin ist dieses Rennen eine schöne Erinnerung für die Fans, die mich am Limit pushen und um den Sieg kämpfen sahen."