Ein inzwischen übliches Bild an den Trainingsfreitagen der Formel 1: Auf der Strecke herrscht gähnende Leere. So auch in Silverstone während der ersten Session, als die Fans kaum mehr als Regen zu Gesicht bekamen. Einige Fahrer wollten zwar bei den schwierigen Witterungsbedingungen ein paar Runden drehen, doch vom jeweiligen Team gab es eine Abfuhr. Die Gründe sind klar: Nur am Freitagmorgen sollte es regnen, somit hätte sich der Informationsgewinn für den weiteren Verlauf des Wochenendes arg in Grenzen gehalten. Da einige Teams neue Updates im Gepäck hatten, wollten sie zudem nicht riskieren, dass einer der Fahrer den Boliden auf regennasser Fahrbahn torpediert.

Die großen Verlierer dabei waren nicht nur die Fahrer - die sich im Anschluss größtenteils für ihre Streckenabsenz entschuldigten - sondern auch die Fans. Ein Unding für Bernie Ecclestone. "Für die Formel 1 war das ein Desaster", schimpfte der Brite angesichts der Action, die sich fast ausschließlich in der Boxengasse abspielte. "Sie müssen die Regeln ändern um sicherzustellen, dass so etwas nicht mehr passiert. Die FIA und die Teams müssen das in den Griff bekommen. Die Leute zahlen gutes Geld und man darf auch die Fernsehzuschauer nicht vergessen."

Da dieser Umstand nicht nur Ecclestone sauer aufgestoßen war, führte das am vergangenen Freitag tagende World Motor Sport Council diesbezüglich eine Regeländerung ein: Um die Action während der ersten Minuten im freien Training zu verbessern, erhält jeder Pilot ab der Saison 2014 einen zusätzlichen Satz Reifen, der nur während der ersten 30 Minuten des ersten Trainings eingesetzt werden darf. Ecclestone: "Vielleicht sollten sie sechs Reifensätze bekommen, um sie an einem Freitag zu benutzen und wenn sie nicht fahren, ziehen wir diese Reifen von ihrem Samstags-Kontingent wieder ab."