1. Warum war es ein trauriger Sieg?

Wenige Stunden nach dem Ende des Großen Preises von Kanada wurde bekannt, dass nach Rennende ein Streckenposten tödlich verunglückte. Der Mann war in den Abtransport des während des Grand Prix abgeflogenen Sauber-Boliden von Esteban Gutierrez involviert und wollte sein Funkgerät aufheben, das ihm runtergefallen war, als er von einem Traktor überfahren wurde. Er wurde sofort ins Medical Centre transportiert und dann per Hubschrauber in eine Spezialklinik transportiert, wo er um 18:02 Uhr Ortszeit seinen Verletzungen erlag.

2. Was machte Vettel so dominant?

Dass Sebastian Vettel beim Kanada GP zu einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg fahren konnte, liegt zum einen an der starken Pace, die der RB8 auf dem Circuit Gilles Villeneuve an den Tag legte. Das unterstrich auch Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner am Beispiel von Vettels Teamkollegen: "Wenn Mark Webber am Ende mit einem beschädigten Auto und ohne Not die schnellste Rennrunde fahren kann, schneller als zum Beispiel Fernando Alonso, der noch richtig Druck machen musste, dann sagt das schon sehr viel."

Ein weiterer Punkt, der dem Heppenheimer in die Karten spielte, war das mäßige Qualifying seiner schärfsten Rivalen im Kampf um den Titel. Fernando Alonso startete von Rang sechs, Kimi Räikkönen nach seiner Strafversetzung gar nur von Platz zehn. Direkt hinter sich hatte Vettel die beiden Mercedes-Piloten, bei denen abzusehen war, dass sie vor allem mit den superweichen Reifen Probleme haben werden, sowie Valtteri Bottas, der bekanntermaßen auf ein Regensetup setzte.

3. Welchen Rekord hat Räikkönen eingestellt?

Räikkönen stellte Schumacher-Rekord ein, Foto: Sutton
Räikkönen stellte Schumacher-Rekord ein, Foto: Sutton

Michael Schumacher hat vor zehn Jahren einen Rekord in der Formel 1 aufgestellt, an dem seither alle Top-Fahrer gescheitert sind. Weder Sebastian Vettel noch Fernando Alonso oder Lewis Hamilton schafften bislang, was Schumacher zwischen Ende 2001 und Anfang 2003 gelang: 24-mal in Folge in die Punkteränge zu fahren. In Kanada hat Kimi Räikkönen den Rekord mit Platz neun eingestellt.

Schon beim kommenden Rennen in Silverstone könnte er alleiniger Rekordhalter werden. Aber auch so verdient Räikkönen den Spitznamen "Mr. Konstant", immerhin sah er in Montreal zum 35. Mal in Folge die schwarz-weiß-karierte Zielflagge, zum 27. Mal in Diensten von Lotus.

4. Was war zwischen Hülkenberg und van der Garde?

Doch damit nicht genug für van der Garde, blaue Flaggen scheint er nicht besonders ernst zu nehmen. In Runde 49 kollidierte er in der letzten Schikane mit Nico Hülkenberg, was für beide das Rennende bedeutete. Wieder erhielt van der Garde die blaue Flagge, wieder ignorierte er sie und machte damit Hülkenberg das Leben schwer.

Der Deutsche kam nur mit Hilfe von KERS-Einsatz und DRS am Caterham vorbei und scherte beim Anbremsen für die Schikane zu früh vor van der Garde ein. Hülkenbergs linker Hinterreifen blieb ebenso wenig heil wie van der Gardes Frontflügel. Anschließend erhielt der Niederländer dafür eine Strafversetzung beim nächsten Rennen in Silverstone um fünf Plätze.

5. Wofür wurde Maldonado bestraft?

Pastor Maldonado hatte beim Anbremsen auf die Haarnadelkurve in den ersten Runden des Rennens offenbar Schwierigkeiten, die Parameter Abstand zum Vordermann, Geschwindigkeit und Bremspunkt in die richtige Relation zu setzen. So rauschte er Adrian Sutil ins Heck, was nicht ohne Karbonverlust vonstattenging. Die Stewards, unter ihnen der ehemalige F1-Fahrer Martin Donnelly, brummten ihm eine Durchfahrtsstrafe für das Verursachen einer Kollision auf.

6. Warum wurde van der Garde bestraft?

Van der Garde erhielt eine Strafe, Foto: Sutton
Van der Garde erhielt eine Strafe, Foto: Sutton

Nachdem Mark Webber und Fernando Alonso an Nico Rosberg vorbeigegangen waren, begannen die beiden ihre Aufholjagt auf Lewis Hamilton. Im Duett brannten Alonso und Webber eine schnelle Runde nach der anderen auf den Asphalt, eher Webber In Runde 37 auf den zu überrundenden Giedo van der Garde auflief. In der Haarnadelkurve vor dem Casino stach der Australier innen hinein und wollte den Caterham-Piloten vor der Geraden überrunden.

Doch der Niederländer spielte nicht mit, zog nach innen und berührte den Red Bull am Frontflügel. Van der Garde drehte sich, Webber musste sich von der Endplatte seines Frontflügels verabschieden. Zur Strafe musste der Caterham-Pilot durch die Boxengasse fahren und zehn Sekunden lang bei seinem Tam anhalten.

7. Was ging bei Sutil alles schief?

Auch wenn Adrian Sutil als Zehnter noch einen WM-Punkt holte, dürfte ihm der Kanada GP in keiner guten Erinnerung bleiben. Sobald die Ampeln auf Grün schalteten, kam es für ihn Schlag auf Schlag - zunächst drehte sich der Force-India-Pilot nach einem Duell mit Valtteri Bottas in der Anfangsphase des Rennens von der Strecke, konnte aber zum Glück unbeschadet weiterfahren.

Unbeschadet blieb der Bolide allerdings nicht lange. Kurz nach dem Dreher krachte ihm Pastor Maldonado ins Heck, woraufhin er die Force India-Box ansteuern musste. Als wäre das nicht schon genug, kassierte er gegen Rennende für das Missachten blauer Flaggen eine Durchfahrtstrafe und war danach gar nicht gut auf die Stewards zu sprechen.