Nach dem Monaco GP munkelten einige im Paddock, Mercedes und speziell Nico Rosberg habe mit dem Zeitpunkt der Safety-Car-Phase Glück gehabt. Denn nach dem Abflug Felipe Massas in Sainte Devote passierte er das bereits auf seinen Einsatz wartende Safety Car und konnte so eine Runde zwar nicht im Renntempo, jedoch schneller als hinter Bernd Mayländer zurücklegen. Nach einem genauen Blick in die Regeln erklärte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nun jedoch, dass keinerlei Glück im Spiel war.

"Es gibt eine Safety-Car-Line und wenn du an diese Linie kommst und bis dahin nicht angegeben wurde, dass das Safety Car herauskommt, dann darf Charlie [Whiting] das Safety Car nicht vor dem führenden Auto herauslassen", erläuterte er. "Das heißt, wenn das Safety Car in der Gasse steht - bereit zum Herausfahren - muss es warten, bis der Führende vorbei ist. Erst dann darf er raus." In jedem Fall müsse also, ehe der Führende die Safety-Car-Linie 1 überquert hat, der Hinweis erfolgen, dass das Safety Car eingesetzt wird. "Das heißt, es kann dich als Führenden nicht erwischen, wenn du über die Safety-Car-Line gefahren bist, dass sie das Auto vor dir rausschicken."

Normalerweise hätte er angenommen, dass es am sinnvollsten wäre, sofort zu stoppen, sobald man einen Unfall wie den von Massa beobachtet, der offensichtlich einen Einsatz von Bernd Mayländer erfordert. "Das, was für Nico auf den ersten Blick riskant war, war in Wirklichkeit nicht riskant", meinte er jedoch in Bezug auf die Mercedes-Taktik nicht sofort die Box anzusteuern. Verfolger Sebastian Vettel habe letzten Endes hinter dem Safety Car am meisten Zeit verloren.

Dennoch kamen er und Mark Webber an einem der Silberpfeile vorbei, was jedoch einen ganz anderen Grund hatte. "Dadurch, dass Hamilton im letzten Sektor so viel Zeit verloren hat, nur deswegen sind sie dazwischen gerutscht", stellte er klar. "Wir konnten Lewis nicht vorher an die Box holen, denn auf unseren Delta-Times haben wir gesehen, dass Hamilton genau hinter Sutil und Vergne herausgekommen wäre", erläuterte Wolff. "Wenn man das Feld anführt, weiß man natürlich nicht, ob die Verfolger in die Box kommen oder nicht. Der Hund liegt im Detail."