Lewis Hamilton hält das Formel-1-Fahrerlager in Atem. Das liegt jedoch nicht primär an den guten Leistungen des Briten, sondern zuletzt in Monaco stand vor allem Hund Roscoe im Fokus der Kameras, führte der Mercedes-Pilot die junge Bulldogge doch öffentlichkeitswirksam aus, was allerdings nicht bei jedem Beobachter Begeisterung auslöste. "Es gibt im F1-Paddock keinen Platz für einen Hund", meinte der für seine markigen Sprüche bekannte ehemalige Grand-Prix-Pilot John Watson. "Zum einen ist es nicht gut für das Tier. Es mag eine luxuriöse Umgebung sein, aber ein startender Motor hört sich für einen Hund wie ein Feuerwerkskörper oder eine hochgehende Bombe an", betonte er.

Geschichten wie Roscoe würden zeigen, dass Mercedes Hamilton zu viele Freiheiten lässt, um ihn zufriedenzustellen, hielt Watson fest. "McLaren hätte so etwas nie erlaubt", zog er den Vergleich zum ehemaligen Arbeitgeber des Champion von 2008. "Lewis wollte mehr Freiheit von McLaren und hat sie bekommen, aber es kann auch zu weit gehen", so Watson, der nachlegte: "Lewis muss sich entscheiden, ob er ein F1-Fahrer oder ein Hip-Hop-Star sein möchte. Am Ende des Tages muss man den Job, den man macht, respektieren."

Geht es nach Watson, sollte vor allem Niki Lauda dafür Sorge tragen, dass Hamilton sich wieder auf das Wesentliche konzentriert und versteht, was Mercedes von ihm erwartet. "Wenn es lediglich auf eine Runde ankäme, würde man Lewis Nico [Rosberg] jederzeit vorziehen", brachte er Hamiltons Teamkollegen ins Spiel. "Aber das passiert derzeit nicht und er muss herausfinden, woran das liegt." Nach Rosbergs Sieg in Monaco gelte es nun daher rasch zurückzuschlagen, um nicht nachhaltig ins Hintertreffen zu geraten. "Wenn man von seinem Teamkollegen geschlagen wird, beschädigt man sein Ansehen", so Watson.