Nico Hülkenberg war nach P11 im Qualifying von Monaco ohnehin mit niedrigen Erwartungen in den Großen Preis im Fürstentum gestartet. Mit der elften Position am Ende des Rennens sollte der Deutsche Recht behalten und war wenig begeistert. "Man durfte heute keine Wunder erwarten, gestern waren wir auch nicht in den Top-Zehn, und heute hatten wir über die Renndistanz auch nicht den nötigen Speed", resümierte Hülkenberg.

Der Rennverlauf entwickelte sich für den Sauber-Piloten allerdings zunächst nicht so schlecht wie erwartet, bis die rote Flagge geschwenkt wurde und er vor dem Restart gemeinsam mit dem Team wohl eine Fehlentscheidung traf - er setzte auf die weichen Reifen, während die meisten anderen Piloten die superweichen Pneus aufzogen. "Das ging am Anfang gut, aber als das Safetycar wieder raus kam, hatte ich das Gefühl, dass die Temperatur abfiel", schilderte Hülkenberg.

Als die Trümmerteile auf der Strecke entfernt und das Rennen wieder freigegeben war, nahm das Schicksal seinen Lauf. Die härtere Mischung funktionierte nicht mehr richtig und baute extrem ab. "An einigen Stellen war der Stahl sichtbar und da ist es kein Wunder, dass die Pace nicht mehr gut ist", ärgerte sich der Deutsche. "Es ist schade, den Punkt hätten wir uns verdient gehabt." Diesen verlor er ausgerechnet an Kimi Räikkönen, der ebenfalls die härtere der beiden Mischungen aufgezogen hatte und nach der Kollision mit Sergio Perez durch einen Boxenstopp zurückfiel.

Hätte, wäre, wenn - all das konnte Teamchef Monisha Kaltenborn nicht trösten, die enttäuscht war, dass die Mannschaft aus der guten Ausgangslage nichts Zählbares machen konnte. Viel mehr als der ungünstige Zeitpunkt der Safetycar-Phase war Kaltenborn allerdings von der Fehleinschätzung der Reifenwahl bei Hülkenberg überrascht. "Obwohl wir uns im Falle von Nico für die härtere der beiden Mischungen entschieden hatten, bauten diese schneller ab als jene der Konkurrenz, die auf den superweichen Reifen unterwegs waren", zeigte sich die Österreicherin überrascht. Nun hofft sie, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen beim nächsten GP in Kanada fruchten.

Eine Erklärung, warum es trotz P11 nicht zu Punkten reichte, lieferte der Leitende Ingenieur an der Rennstrecke, Tom McCullough, ab. "Beide Piloten lieferten heute starke Leistungen ab, die aber nicht ausreichten, weil unser Auto heute zu aggressiv zu den Reifen war. Auch der Reifenabbau war zu stark, so dass es keine WM-Punkte gab", so die knappe Zusammenfassung.