Einhellige Meinung im Fahrerlager von Monaco: Als Pilot ist es im Fürstentum wichtiger als irgendwo anders, sich im Auto absolut wohl zu fühlen - eine echte Fahrer-Strecke. Ein guter Fahrer kann Performance-Probleme hier besser kaschieren als auf den normalen Kursen. Giedo van der Garde gewöhnt sich gerade erst an das Gefühl, im Formel-1-Auto durch die engen Gassen zu schießen. Wie nah die Leitplanken am Streckenrand warten, musste der Niederländer schmerzlich im 1. Training feststellen. "Ich hatte ein paar Probleme mit einer blockierten Front und leider beschädigte ich meinen Frontflügel während meines dritten Runs", sagte der Caterham-Rookie.

Teamkollege Charles Pic hat schon F1-Erfahrung in Monaco und kann etwas besser einschätzen, wie sich das Auto abfühlen muss. Zum Auftakt gab es aber noch das eine oder andere Problem. "Das Lenkrad fühlte sich im 1. Training während der Installationsrunde noch etwas zu leicht an", berichtete der Franzose. "Dann arbeiteten wir daran, das Untersteuern, das ich auf meinem ersten kompletten Run hatte, in den Griff zu bekommen. Mit Beginn des dritten Runs hatten wir eine ganz gute Balance gefunden."

Im Vergleich zu den Trainings in Barcelona, als Caterham die neuen Updates testete, habe sich das Auto immerhin schon einmal wesentlich besser angefühlt. In der vergangenen Woche nutzte das Team einen Straightline-Test, um ein noch besseres Verständnis der neuen Teile zu erlangen. In Monaco testeten Van der Garde und Pic weitere Upgrades für den giftgrünen Boliden, diesmal gab es offenkundig keine Probleme zu verzeichnen.

Van der Garde ärgerte sich nur, dass er seine vermeintlich schnellste Runde nicht zum Ende bringen konnte. "Ich wartete auf eine Lücke im Verkehr, aber dann wurden rote Flaggen nach Romain Grosjeans Unfall geschwenkt", sagte er. "Das war schlechtes Timing, denn ich war definitiv auf meiner schnellsten Runde des Tages und denke, dass ich eine mittlere 1:17er-Zeit hätte schaffen können. Aber in den Trainings geht es ja nicht um die schnellsten Rundenzeiten."