Auch nach dem fünften Saisonrennen rangiert Force India in der Konstrukteurswertung auf dem fünften Platz und steht damit weiterhin vor McLaren. Doch bei den Indern ist nicht alles eitel Wonne, denn während Paul di Resta sich als beständiger Punktesammler erweist, gelang es Adrian Sutil nur beim Saisonauftakt in Melbourne, Zählbares mitzunehmen. Zuletzt in Barcelona gab es wieder einmal massive Probleme bei den Boxenstopps, sodass der Deutsche die Top-10 erneut verpasste.

"Mit ein bisschen Hilfe der Glücksgöttin, die zuletzt nicht auf Adrians Seite war, werden wir in der Lage sein, mit beiden Autos zu punkten und unsere Position in der Meisterschaft zu festigen", gab Teamchef Vijay Mallya sich für den bevorstehenden Monaco GP dennoch zuversichtlich. Für Sutil hat der Inder nur lobende Worte übrig: "Die gute Nachricht ist, dass Adrian mental sehr stark ist und damit umgehen kann", so Mallya. "Er tut im Cockpit genau das, was wir von ihm erwarten und deshalb haben wir ihn auch ins Auto gesetzt."

Der Gräfelfinger hat den Mut trotz der letzten Rückschläge jedenfalls nicht verloren, was angesichts seiner guten Pace im Rennen auch nicht angebracht wäre. "Die meisten Dinge, die passiert sind, konnte ich nicht kontrollieren, aber ich glaube dennoch nach wie vor, dass wir gewisse Dinge verbessern können, um Fehler in der Zukunft zu vermeiden", betonte er. Auf Monaco freut sich Sutil ganz besonders, gibt es doch kaum einen schöneren Ort, um eine Pechsträhne zu beenden. "Ich habe Stadtkurse schon immer gemocht und Monaco ist der beste Stadtkurs von allen", erklärte er. "Es gibt keinen Platz für den kleinsten Fehler und das ist der Grund, warum die Strecke so anders ist. Man muss den Wänden Respekt zollen und seinen Speed langsam aufbauen."

Paul di Resta ist ein gefragter Mann. Der Schotte lag am Pfingstwochenende nicht etwa auf der faulen Haut, sondern stattete der DTM in Brands Hatch einen Besuch ab. Der Fokus des Schotten ist dennoch bereits gänzlich auf die schwierige Tempojagd in Monte Carlo gerichtet, wo er wie viele andere Piloten seinen Wohnsitz hat. "Beim nächsten Rennen sollten wir in der Lage sein, mit mehr Zeit auf der Strecke die Upgrades zu optimieren und noch mehr Leistung aus ihnen zu ziehen", sagte di Resta. "Monaco war letztes Jahr ein einträgliches Rennen für uns und wir werden versuchen, dort unsere Serie an Punkteankünften fortzusetzen."

Force India: Monaco Bilanz

Force India in Monte Carlo: Über einen wirklichen Spitzenplatz durfte die indische Mannschaft im Fürstentum noch nicht jubeln. Als Bestleistung stehen zwei siebte Ränge zu Buche, die Adrian Sutil (2011) und Paul di Resta (2012) erzielten.

Adrian Sutil in Monte Carlo: Sutil debütierte 2007 in Monaco mit Spyker, schied nach einem Dreher jedoch aus. Zum ersten Mal sah der Gräfelfinger 2009 als 14. das Ziel, in den beiden Folgejahren fuhr er als Achter und Siebter in die Punkte.

Paul di Resta in Monte Carlo: Bei seiner Monaco-Premiere vor zwei Jahren wurde der Schotte Zwölfer, während er in der Vorsaison den siebten Platz belegte.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es spricht viel dafür, dass Force India auch in Monaco eine gute Performance abrufen und McLaren in Schach halten kann. Adrian Sutil wäre es zu wünschen, dass er im Fürstentum das Pech abschüttelt, wobei natürlich gerade der enge Straßenkurs dafür prädestiniert ist, von einem übermotivierten Konkurrenten abgeschossen zu werden - es wäre nicht das erste Mal in dieser Saison. Sollten sich die indischen Boliden jedoch aus allen Scharmützeln heraushalten, scheint Mallyas Traum von der doppelten Ankunft in den Punkterängen zum Greifen nahe. (Philipp Schajer)