In Barcelona trennt sich gewöhnlich die Spreu vom Weizen. Die Teams, die beim Europa-Auftakt auf dem Circuit de Catalunya vorne stehen, haben gute Chancen, beim Gewinn der Meisterschaft ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Oder andersrum: Die Teams, die um die WM kämpfen, belegen beim Spanien Grand Prix die vorderen Plätze. Lässt sich diese Regel auch auf die Saison 2013 übertragen, müsste Ferrari am kommenden Wochenende weit vorne liegen - das glaubt zumindest Fernando Alonso.

Im Gegensatz zum Vorjahr, als das Auto nachweislich kein Top-Niveau hatte, habe die Scuderia in Sachen Performance einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. "Wir gehen die Wochenenden nun mit einer positiven Einstellung an - nicht mit einer negativen wie in den letzten drei Jahren", sagte der Vize-Weltmeister. "Wir haben in dieser Saison ein anderes Paket, deshalb sind wir zuversichtlich, dass wir die Meisterschaft gewinnen können."

Zum Vergleich zog der Spanier die Ergebnisse aus dem Vorjahr heran. "Im letzten Jahr waren wir 1,5 Sekunden hinter den Top-Teams und haben mit Glück in Malaysia gewonnen", bilanzierte er. "In diesem Jahr hatten wir zweimal Probleme und kamen in China und Australien als Erster und Zweiter ins Ziel." Soll heißen: Ohne den Ausfall in Malaysia und die Technik-Probleme in Bahrain würde Ferrari noch ein ganzes Stück weiter vorne stehen. Doch auch die 30 Punkte Rückstand, die er im WM-Klassement derzeit auf Spitzenreiter Sebastian Vettel hat, treiben ihm offenbar keine Sorgenfalten auf die Stirn. "Wir liegen zwar ein paar Punkte zurück, aber die Saison ist noch lang."

In Barcelona ginge es darum, das bestmögliche Resultat zu erreichen, was nicht notwendigerweise ein Sieg sein müsse, auch wenn ihn der Entwicklungsstand des Autos sehr optimistisch stimmt. "Gut möglich, dass wir das erste Mal in dieser Saison mit einem konkurrenzfähigen Auto anreisen", meinte Alonso. "Allerdings bedeutet das nicht, dass wir uns darauf verlassen können, dass wir ums Podium kämpfen. Wir müssen bei allen Entscheidungen richtig liegen und ein fehlerfreies Wochenende abliefern."

Sollte das gelingen und Ferrari darüber hinaus von Technik-Aussetzern al la Bahrain verschont bleiben, sei eine gute Platzierung möglich, dass hätte der bisherige Saisonverlauf gezeigt. "Solange es im Rennen keine Probleme gab, konnten wir um die Top-Plätze kämpfen. Ziel ist es, hier ein sauberes Rennen zu fahren", erklärte der 31-Jährige. "Wenn uns das in die Position bringt, um den Sieg zu kämpfen, umso besser." Andernfalls liege mit Blick auf das übergeordnete Ziel Weltmeisterschaft die Priorität darauf, möglichst viele Punkte mitzunehmen. "Sollte es nicht für ganz vorne reichen, werden wir versuchen, so weit vorne wie möglich zu landen."