Nach vier Rennen warten noch alle fünf Formel-1-Neulinge auf die ersten Punkte ihrer Karriere. Während Jules Bianchi jedoch mit starken Leistungen bei Marussia überzeugen kann, scheint es so, als wäre Esteban Gutierrez mit der Herausforderung Königsklasse überfordert. Bisher steht für den Mexikaner in Diensten von Sauber ein zwölfter Rang als bestes Ergebnis zu Buche, womit er deutlich hinter seinem Teamkollegen Nico Hülkenberg liegt. In China machte Gutierrez erstmals Bekanntschaft mit den Stewards, die ihn für den Bahrain GP um fünf Startplätze zurückversetzten, da er sich beim Anbremsen völlig verschätzt hatte und in Adrian Sutil gekracht war.

"Viel hat mit der Performance des Autos zu tun, weshalb man vorsichtig sein muss, nicht schon nach vier Rennen Beurteilungen abzugeben", sagte Teamchefin Monisha Kaltenborn hinsichtlich ihres Schützlings, schickte jedoch hinterher: "Aber ja, wir haben ihn ganz genau im Auge und beobachten, ob er die Erwartungen erfüllt oder nicht." Trotz dieser nicht allzu optimistisch klingenden Worte betonte die Wienerin, dass Sauber hinter Gutierrez stehe. "Wir haben keine Zweifel, dass er die mentalen Fähigkeiten hat, Dinge zu bewältigen und sie zu verstehen."

Das liebe Geld

Sorgenfalten bei Monisha Kaltenborn, Foto: Sutton
Sorgenfalten bei Monisha Kaltenborn, Foto: Sutton

Sauber sei davon überzeugt, dass der momentan strauchelnde Mexikaner über ausreichend Potenzial verfüge, welches es nun abzurufen gelte. "Die Konstanz ist momentan nicht da", sagte Kaltenborn. "Natürlich können wir sagen, dass wir das noch nicht erwarten können, wenn wir einen Rookie engagieren", fuhr sie fort. "Einerseits kann man nicht zu viel erwarten, anderseits muss man aber eine Menge erwarten, da man nur über beschränkte Möglichkeiten verfügt. Es ist sehr schwierig, das auszubalancieren."

Da Sauber nicht auf Rosen gebettet ist, spielt auch die wirtschaftliche Situation keine völlig untergeordnete Rolle. Gutierrez verfügt mit Telmex zwar über einen potenten Sponsor, doch fehlende Punkte machen dem Team zu schaffen. "Man muss ihm eine Chance zu geben, aber gleichzeitig wissen wir als Team auch, dass wir nicht viele Chancen haben und was auch immer man in einer Saison tut, hat direkte Auswirkungen auf die zukünftigen Finanzen", so Kaltenborn. "Es ist also eine harte Herausforderung."