Ferrari und Lotus an der Spitze, Red Bull dicht auf. So lässt sich das Trainingsgeschehen in Bahrain am Freitag kurz zusammenfassen. "Ferrari war heute ziemlich stark, Lotus auch, Mercedes - wer weiß? Vielleicht ein bisschen dahinter", so Sebastian Vettel nach den ersten beiden Trainings zum Großen Preis von Bahrain. Der amtierende Weltmeister ordnete sich in beiden Sessions auf den Plätzen vier und drei ein, im 2. Training betrug sein Rückstand auf Top-Mann Kimi Räikkönen gerade einmal eine Zehntelsekunde.

Traditionell hält sich die Aussagekraft der Rundenzeiten an den Freitagen in Grenzen, doch Vettel erwartete bereits ein enges Qualifying: "Morgen wird es richtig eng und es geht darum, die Reifen hier richtig zu behandeln. Wem das gelingt, der steht am Samstag auf der Pole. Wem das am Sonntag gelingt, der gewinnt das Rennen."

Klingt nicht allzu zuversichtlich, zuletzt hatte Red Bull mehr Probleme mit den fragilen Reifen als die Konkurrenz. Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen und Vettel sagte, dass Red Bull am Freitag noch nicht alle Karten auf den Tisch gelegt habe. Allzu glücklich war er nicht nach den ersten Runden auf dem Sakhir Circuit. "Mit meinen Shortruns war ich heute nicht wirklich zufrieden", räumte der 25-Jährige ein. "Ich hatte Probleme, eine Runde zusammen zu bekommen und holte aus den neuen Reifen nicht so viel heraus wie ich vielleicht hätte sollen." Bezüglich seiner Performance auf den Longruns war er zumindest etwas besser gelaunt.

Wieder einmal sollte sich im heißen Bahrain alles darum drehen, wer das beste Reifenmanagement im Rennen vorweisen kann. Vettel ist sicher, dass sein RB9-Bolide schnell genug ist, doch das allein reicht nicht mehr. "Den Speed des Autos kann man nur auf der Strecke zeigen, wenn man ihn ordentlich mit den Reifen in Einklang bringt", so Vettel. "Wir müssen sicherstellen, dass wir daraus das Maximum herausholen, dann sollte es gut für uns aussehen. Die Reifen scheinen der dominante Faktor zu sein und nach 10, 12 oder 14 Runden beginnen sie zu zerfallen. Heute hatten die meisten vor allem Probleme mit den Hinterreifen."