Ma Qing Hua hat Geschichte geschrieben. Als erster Chinese nahm der Caterham-Reservepilot an einer Session seines Heimrennens teil, auch wenn er abgeschlagen am letzten Platz des Zeitentableaus landete. Dennoch zog der Lokalmatador ein äußerst positives Fazit und sieht sich vor allem als Botschafter der Formel 1 im Reich der Mitte. "Ich hoffe, ich kann für den chinesischen Motorsport eine große Hilfe sein", sagte er.

"Es ist ein neuer Sport in China und seine Popularität steigt sehr schnell. In den letzten Jahren haben wir immer mehr Leute gesehen, die das Rennen verfolgen und an die Strecke kommen." Mit ihm hätten seine Landsleute nun ein Idol, weshalb Ma mit besonders vielen Zuschauern an diesem Rennwochenende rechnet. "Sie sind gekommen, um mich zu unterstützen und ich freue mich sehr für sie", strahlte er.

Der Chinese verriet, dass in seiner Heimat in den letzten Jahren ein wahrer Motorsportboom eingesetzt habe. "In den letzten fünf Jahren haben viele junge Leute eine Karriere im professionellen Motorsport begonnen", sagte er. Zudem gebe es nun zahlreiche neue Meisterschaften in den Kategorien Kart und Tourenwagensport. Als Ma im Alter von sieben Jahren zum ersten Mal mit seinen Eltern auf einer Kartbahn war, wusste er hingegen gar nicht, wo er sich befand. "Danach wusste ich aber, dass die Formel 1 die Spitze des Motorsports ist und ich dachte mir: 'Ja, das möchte ich machen.'"

Caterham erschließt neue Märkte

Mittlerweile ist Ma, der im Vorjahr bereits mehrfach für HRT im Zuge von Freitagstrainings im Wagen saß, in seiner Heimat ein kleiner Star. "Es hat vom letzten zu diesem Jahr große Änderungen gegeben", erzählte er und grinste: "Ich habe mittlerweile Probleme, mich frei auf den Straßen zu bewegen. Aber ich sehe nun immer mehr junge Chinesen, die an internationalen Rennen teilnehmen. In Großbritannien, Europa, Asien - in der ganzen Welt."

Tom Webb, Caterhams Kommunikationschef, gab zu, dass hinter Mas Verpflichtung kommerzielle Überlegungen steckten. "Fahrer zu haben, die aus wachsenden Märkten kommen, ist eine gute Sache", betonte er. "Wir haben auch Alexander Rossi unter Vertrag und Amerika, wo eines der erfolgreichsten Rennen seit langer Zeit stattfindet, braucht auch einen Helden."