Der Große Preis von Malaysia dürfte jetzt schon zu den spannendsten Rennen der gesamten Saison zählen, doch das Sportliche rückte angesichts der kontroversen Teamorder-Entscheidungen von Red Bull und Mercedes in den Hintergrund. Der Sport sei der große Verlierer an diesem Rennwochenende gewesen, kommentierten einige Beobachter. Nun äußerte sich auch Bernie Ecclestone zu den Geschehnissen in Sepang. Der F1-Boss stimmte zu, dass es nicht gut sei, wenn die ersten vier Plätze im Rennen am Kommandostand entschieden werden - vor allem nicht zu solch einem frühen Zeitpunkt. "Zu dieser Zeit der Weltmeisterschaft sollte es keine Teamorder geben", so Ecclestone. "Es spielt keine Rolle, um wen es sich dabei handelt. So etwas sollte nicht passieren."

Die seit einiger Zeit erlaubte Teamorder wollte der Brite jedoch nicht gänzlich verurteilen, wenn es denn gute Gründe für dieses externe Eingreifen gebe. "Wenn Dreiviertel der Saison vorbei sind, dann wird das wichtig", so Ecclestone gegenüber dem Telegraph. "Wenn nur noch einer der Jungs genug Punkte holen kann um den Titel zu gewinnen, dann sollte ihm der andere natürlich helfen." Er hätte lieber einen offenen Rennausgang gesehen und vor allem einen echten Dreikampf an der Spitze - gegen den sich Mercedes entschied, als das Team den schnelleren Nico Rosberg absichtlich hinter Lewis Hamilton hielt. Ecclestone: "Ich war enttäuscht, dass Mercedes Rosberg nicht vorbei ließ. Ich dachte, dass das eine dumme Entscheidung war. Ich denke, dass Rosberg die Red Bulls mehr hätte jagen können. Das war keine vernünftige Entscheidung."

Im Zusammenhang zu den aktuellen Teamorder-Debatten erinnerte sich der 82-Jährige an eine Anekdote aus seiner aktiven Zeit als Brabham-Teamchef, die für einige Schmunzler sorgen dürfte. Ecclestone wollte keinen Namen der Beteiligten nennen, doch die Geschichte sagt einiges aus: "Ich hatte einen Fahrer, der um die WM kämpfte und der andere Fahrer war an genau diesem Wochenende extrem schnell. Ich sagte ihm: 'Was auch immer du tust, nimm es locker und lass ihn vorbei.' Er sagte, dass er das nicht machen würde. Also entgegnete ich ihm: 'Du kannst dich in deinem Auto auf den Sitz stellen und ihn vorbeiwinken, damit die ganze Welt sieht, das du ihn absichtlich vorbei lässt.' Aber er sagte wieder: 'Das würde ich nicht machen.' Also stellten wir einfach sicher, dass nicht genügend Benzin in seinem Auto war um das Rennen zu beenden."