Zwar fährt er erst sein 198. Formel-1-Rennen, doch Mark Webber ist zum 200. Mal bei einem Grand-Prix-Wochenende dabei. Die Diskrepanz rührt daher, dass er an zwei Rennen nicht teilnahm: In seinem Debütjahr musste er in Barcelona am Renntag pausieren, nachdem an den Minardi die Heckflügel auf der Geraden im freien Training gebrochen waren und das Team die Fahrzeuge aus Sicherheitsgründen zurückzog. Den Skandal-GP in Indianapolis 2005 nahm er als Michelin-Pilot ebenfalls nicht in Angriff. Nach eigenen Angaben gab es für ihn mehrere Highlights in seiner Karriere.

"Das erste Rennen ist immer speziell", erinnert sich der Australier an sein Debüt in der Heimat Down Under zurück. Mit dem Minardi holte er damals in Melbourne sensationell als Fünfter zwei Punkte. Bis heute war dies sein bester Auftritt im Albert Park. Doch auch generell sei es ein großartige Erfahrung gewesen: "Das ist der große Moment für einen jeden Fahrer. Man kommt aus den Juniorkategorien und das erste Formel-1-Rennen zu bestreiten ist immer das Ziel. In meinem Fall war das bei einem kleinen Team. Es war sehr speziell."

Außerdem blieben ihm einige seiner größten Siege in Erinnerung: "Die Siege in Monaco bedeuten mir sehr viel." Webber ist ein ausgewiesener Spezialist im Fürstentum: Dreimal stand er dort auf dem Podium, zweimal (2010 & 2012) konnte er gewinnen. "Auch der Sieg in Großbritannien war etwas Besonderes und natürlich der erste Sieg am Nürburgring. Mit einer Durchfahrtsstrafe zu gewinnen ist natürlich eine große Sache." Webber berührte am Start den Brawn GP von Rubens Barrichello und musste zu einer Durchfahrtsstrafe antreten. Trotzdem fuhr er in der kalten Eifel überlegen seinen ersten Karrieresieg ein.

Ebenfalls gut in Erinnerung blieb ihm ein Rennen aus der Saison 2010: "Der Japan-GP in Suzuka war wirklich klasse." Das gesamte Rennen war eine Hetzjagd auf Sebastian Vettel, den Mark Webber zu keiner Sekunde aus den Augen ließ. "Ich habe Seb bis ans absolute Limit gepusht", erinnert sich der 36-Jährige zurück. Für den Sieg reichte es nicht; Sebastian Vettel gewann mit einer Sekunde Vorsprung. Doch auch nach 215 Rennen, die der Australier planmäßig Ende 2013 auf dem Konto hätte, soll mit der Formel-1-Karriere noch nicht Schluss sein.