Ferrari hat es vorgemacht, McLaren macht es nach. Durch die Umstellung der Radaufhängung von Push- auf Pullrod geht die Leistung des MP4-28 in den Keller. Das gleiche Phänomen erlebte die Scuderia, als sie 2012 auf dieses System umstellte. In Maranello biss man sich durch und Gleiches hat McLaren nun vor. "Offensichtlich sind wir vom richtigen Weg abgekommen", machte Teamchef Martin Whitmarsh in Sachen Leistung keine Umschweife. Das Team hätte zu lange gebraucht, um das zu realisieren, nun würde aber reagiert.

Wenngleich das Australien-Wochenende ein sehr schwieriges für das Team war und es nicht wie gewünscht an der Spitze mitfährt, will McLaren an der neuen Variante festhalten und erkennt erste Erfolge. "Wir haben noch nichts ausgeschlossen, aber wir haben dieses Wochenende Fortschritte gemacht und ich erwarte, dass wir vor China nochmals Fortschritte erzielen", erklärte Whitmarsh in Hinblick auf eine Rückkehr zu Altbewährtem. "Meiner Meinung nach, werden wir dieses Auto in ein Siegerfahrzeug verwandeln - wenn auch nicht so schnell, wie ich das will. Denn ich würde gerne das Rennen morgen gewinnen."

Die angesprochenen Verbesserungen am Auto seien zwar nicht weltbewegend, aber Whitmarsh blickt optimistisch in die Zukunft. "Wir wissen, dass das Auto weit vom Optimalen entfernt ist, aber es reagiert auf die kleinen Veränderungen", gab sich der Teamchef positiv. Letztlich sei die Formel 1 aber ein unbarmherziger und nicht verzeihender Sport und das würde sich in dieser Situation wieder zeigen.

Wer nun letztlich dafür verantwortlich war, diese gravierende Änderung abzusegnen, wollte Whitmarsh nicht kommentieren und gab sich Ausflüchten hin. "Diese Entscheidungen werden von Menschen getroffen, die die Ambition zu gewinnen haben", so Whitmarsh, der im Moment des fehlenden Erfolgs deutlich mehr den Fokus auf seiner Person spürt.

Problematisch sei die Lage aber nicht nur für ihn, sondern in erster Linie für die Fahrer und Ingenieure. "Jedes Mal, wenn das Auto die Garage verlässt, ist das ein experimenteller Prozess", gab er klar zu verstehen. Während sich andere Teams deutlich mehr auf das Setup und andere Dinge konzentrieren könnten, müsste bei McLaren erst das Auto genau analysiert und verbessert werden. Wenngleich die Zeiten für das Team aus Woking im Moment nicht einfach sind, wirft der Teamchef in keinem Fall die Flinte ins Korn: "Wir hatten auch zuvor schon ein paar schwarze Momente und kamen auch aus diesen wieder heraus."