Die zweitwenigsten Runden und die mit Abstand langsamste Zeit aller Piloten: Romain Grosjean tat der PR-Abteilung von Lotus beim Auftakt der Testfahrten in Barcelona keinen Gefallen. Der Franzose fiel ebenso wie der Rest des Feldes den schwierigen Bedingungen zum Opfer. Ständiger Regen ließ die Teams ihre Programme nur stark beschränkt bewältigen. Doch während die anderen Fahrer die zwischenzeitlich abtrocknende Strecke für ein paar schnelle Runden nutzten, kam Grosjean nicht über eine 1:34.928 hinaus - rund zwölf Sekunden langsamer als Mark Webbers Bestzeit. "Es war ein etwas frustrierender Tag", räumte Grosjean ein. "Wir konzentrierten uns auf Aero-Runs, aber nicht auf eine gezeitete Runde."

Grosjean wird seine Schlechtzeit verschmerzen können, schließlich hinterließ Lotus bislang bei den Tests einen durchaus guten Eindruck. Am Donnerstag lief jedoch nicht allzu viel zusammen. Zu allem Übel begann Grosjeans Tag auch noch mit einer roten Flagge, als er sich kurz nach Beginn auf der Strecke drehte. "Du willst dich in der Zeitentabelle natürlich nie ganz unten sehen", so Grosjean. "Also war das hoffentlich das einzige Mal in dieser Saison, dass mir so etwas passiert. Wir wissen, dass in unserem Auto mehr Pace steckt, als wir es heute gezeigt haben."

Alan Permane stellte ebenfalls klar, dass die Rundenzeit nicht der eigentlichen Leistung des Autos entsprach. "Unsere Rundenzeiten lagen weit von dem entfernt, was wir erwarten, wenn wir ein normales Testprogramm absolvieren", sagte der Lotus-Streckenchefingenieur. Morgens standen vor allem Shortruns auf dem Zettel, um sich mit dem aktuellen Paket an Pirellis Regenreifen zu gewöhnen. "Aber diese Bedingungen sind nicht gut, um Dinge miteinander zu vergleichen, weil sich der Streckenbelag immer wieder ändert", erklärte Permane. Nachmittags testete Grosjean das DR-System des E21-Boliden. Der Franzose darf auch am Freitag noch einmal ins Cockpit steigen, bevor Teamkollege Kimi Räikkönen übernimmt.