Am Sonntag um 17:00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit steigt Michael Schumacher zum letzten Mal in ein Formel-1-Auto ein. Nach seinem 308. Rennen und insgesamt sieben WM-Titeln macht der Rekord-Weltmeister Schluss. Es wird das zweite Mal sein, dass er der F1 den Rücken kehrt, doch zumindest als Fahrer dürfte es endgültig das letzte Mal gewesen sein. Zahlreiche Fans sind nach Brasilien gereist, nur um Schumachers finalem F1-Rennen beizuwohnen. Eine emotionale Situation, doch Schumacher nimmt die Angelegenheit recht gelassen hin.

"Während des Rennens werde ich nicht daran denken, dass es mein letztes sein wird", so der Mercedes-Pilot. "So war es bei mir schon immer: Wenn ich im Auto sitze, bin ich zu 100 Prozent auf das Rennen konzentriert." Doch es gibt auch die Momente drum herum, in denen Schumacher durchaus bewusst wird, dass nach einer langen und erfolgreichen Geschichte der Vorhang fällt. "In gewissen Momenten denke ich schon daran, etwa auf dem Weg in die Startaufstellung und vielleicht auch, wenn die Zielflagge fällt."

Diesmal sei sein Abschied nicht so emotional wie 2006, als er nach einem durchwachsenen Qualifying von Platz zehn eine Aufholjagd startete, sich zweimal durch das Feld kämpfte und am Ende Vierter wurde. "Es wird anders sein als 2006, diesmal bin ich cooler und entspannter", kündigte Schumacher zumindest an. "Es ist nicht wichtig, wann ich morgen aus dem Auto steige, sondern auf welcher Position ich ins Ziel komme." Startplatz 14 ist wieder einmal nicht die beste Ausgangslage, doch der Rekord-Weltmeister will sich mit einem achtbaren Resultat aus dem F1-Zirkus verabschieden.

Dabei könnten ihm die Wetterbedingungen zugute kommen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Schumacher bei nassen Bedingungen das Beste aus sich herausholt. "Ich glaube, dass bei den erwarteten Bedingungen sein Talent noch einmal zum Vorschein kommt", meinte Teamchef Ross Brawn. Schumacher war über das Aus im Q2 seines letzten Qualifyings nicht gerade erfreut, wollte die Flinte aber noch nicht ins Korn werfen. "Ich freue mich auf das Rennen, weil das zu erwartende Wetter viel mehr Möglichkeiten bietet. In diesen Bedingungen geht es nicht um Risiko, sondern darum, möglichst präzise zu sein", sagte er und dachte dabei wohl an das Setup seines Silberpfeils, das stark auf Regen ausgerichtet ist.